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Der Tracking Code garantiert die lückenlose Rückverfolgung der Herkunft.

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Wien - Ernährungsbewusste Fischesser können von der Kampagne "The Spirit for a Living Planet" profitieren: Die Umweltschutzorganisation WWF und das Seafood-Unternehmen Yuu'n Mee bringen nach eigenen Angaben die erste EU-Bio-zertifizierte Garnele auf den Markt. "Black Tiger" stammt aus biologischer Aquakultur und wird mit frischem Seegras und Bio-Reis gefüttert, berichtete WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger am Donnerstag.

Die thailändische Bio-Shrimps-Farm setzt neue Maßstäbe: Nur zwölf bis 15 Tiere pro Quadratmeter leben in den Teichen. In der Massentierhaltung sind mehr als 100 Tiere keine Seltenheit. Stress, Krankheiten, Überfütterung und der Einsatz von Antibiotika und anderen Chemikalien werden bei der Biohaltung ausgeschaltet. Nach 150 bis 180 Tagen werden die "Black Tiger"-Shrimps geerntet, auf Eis gelegt, händisch geschält und mit der Nadel entdärmt, so bleibt die Garnele unverletzt, und das Fleisch saftig. Nach dem Kochen werden sie schockgefroren, um sie einzeln entnehmen zu können. Der Tracking Code garantiert die lückenlose Rückverfolgung der Herkunft.

Nachhaltige Zucht

Durch nachhaltige Zucht kann "die beispiellose Zerstörung unter der Meeresoberfläche, die sich abspielt", eingedämmt werden, stellte Aichberger fest. Dem WWF gehe es um eine "Marktveränderung" und um das Problem der Überfischung und des Fischmülls aus dem Wildfang zu lösen. Die Erhaltung der Mangrovenwälder, welche die "Kinderstube vieler Fischarten" sind, ist ein weiteres Anliegen. Konkret unterstützt wird mit dem Kauf der Bio-Garnele das WWF-Projekt für nachhaltigen Fischfang in einer der artenreichsten Meeresregion der Erde, dem Korallendreieck des indo-pazifischen Ozeans.

Kooperationspartner des ersten Bio-Shrimps-Projekt nach EU-Verordnung und Austria Biogarantie ist Yuu'n Mee. Das Unternehmen wurde 2005 in Österreich gegründet und produziert seit 1980 in Thailand Shrimps, Meeresfrüchte und Warmwasserfische. Mit der "Black Tiger"-Biogarnele möchte Geschäftsführer Robert Hermann einen "proaktiven Beitrag zur nachhaltigen Fischerei leisten".

Um Überfischung, unnötigen Beifang und illegale Fischerei zu reduzieren und hohe Qualität zu gewährleisten, können Konsumenten Meeresfische mit MSC-Gütesiegel (Marine Stewardship Council), heimische und aus Bio-Zucht stammende Fischen kaufen. Ein Fischführer des WWF zur leichteren Orientierung ist online abrufbar. (APA)