Wien - Die Doppelbelastung durch Beruf und Familie, Schlafmangel, Termindruck und Perfektionismus: All das sind häufige Auslöser von Stress und psychischen Erkrankungen in der heutigen Zeit und immer mehr Menschen leiden darunter. Bereits zwischen 50 und 60 Prozent der Fehlzeiten am Arbeitsplatz sind in Österreich auf Symptome von Stresserkrankungen zurückzuführen. 54 Prozent der Bevölkerung fühlen sich unter Zeitdruck.

Jeder Mensch ist Belastungen und Stress ausgesetzt, doch wenn es über zu lange Zeit zu groß wird, wird die Überforderung gefährlich. In Österreich sind rund eine Million Menschen stark Burn-out-gefährdet. Die Betroffenen leiden meist unter chronischen Erschöpfungszuständen, Schlafstörungen und Depressionen.

Ausfälle wegen psychischer Störungen nehmen zu

In der Alpenrepublik leiden 47 Prozent unter zu hohem Arbeitstempo. Im EU-Vergleich ist mehr als ein Viertel aller Arbeitnehmer, 41 Millionen Beschäftigte, von Stress am Arbeitsplatz betroffen. Stress ist somit nach Rückenschmerzen auch das zweitgrößte berufsbedingte Gesundheitsproblem in der europäischen Union.

Zwar sinkt die Gesamtsumme der Krankenstände laufend, doch die Ausfälle wegen psychischer Störungen nehmen kontinuierlich zu: von österreichweit 1,5 Millionen Krankenstandstagen im Jahr 2003, auf fast 2,2 Millionen im Jahr 2008. Durchschnittlich fehlt ein psychisch Erkrankter 33 Tage, während ein "normaler Krankenstand" statistisch gesehen lediglich elf Tage dauert. Im Jahr 2008 erfolgten fünf Prozent aller stationären Aufnahmen aufgrund psychischer Erkrankungen. (APA)