Wien - Die Beschäftigten in der Metallindustrie dürfen sich über ein deutliches Gehaltsplus freuen, eine Arbeitszeitverkürzung kommt aber nicht. Die 165.000 Beschäftigten bekommen rückwirkend mit 1. November des heurigen Jahres 2,5 Prozent mehr Mindestlohn, der Ist-Lohn steigt um 2,3 Prozent. Zuzüglich dazu gibt es noch einen einmaligen Mindestbetrag von 45 Euro, was für die untersten Einkommensschichten ein Gehaltsplus von bis zu 3 Prozent bedeutet. Der Mindestlohn steigt leicht auf 1.524 Euro. Lehrlinge erhalten bei einem positiven Lehrabschluss eine Prämie von 150 Euro. Außerdem gibt es noch ergebnisabhängige Einmalzahlungen zwischen 50 und 150 Euro.

Zweimal auf der Kippe

Dem Abschluss war ein 17-stündiger Verhandlungsmarathon vorausgegangen, bei dem die Gespräche zweimal auf der Kippe standen. Als die Verhandlungsführer Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Proyer (GPA) sowie auf Industrieseite Christoph Hinteregger (Doppelmayr Lifte) und Alfred Hintringer (Buntmetall Amstetten) kurz nach sieben Uhr morgens vor die Journalisten traten, gaben sich beide Seiten erwartungsgemäß zufrieden mit dem Ergebnis. Sowohl Wimmer wie auch Hinteregger sprachen von einem fairen Kompromiss, wobei Wimmer einräumte, dass sich die Gewerkschaft bei ihrer zentralen Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung nicht durchsetzen konnte. Hinteregger ergänzte, dass die Verkürzung der Arbeitszeit nur bei einer Junktimierung mit einer Arbeitszeitflexibilisierung möglich wäre. Konkrete Gespräche hierzu seien derzeit aber nicht in Planung. (APA)