Wien - In Zeiten der Finanzkrise wird die Verflechtung von Geldgeschäften mit verschiedenen Aspekten des Lebens deutlich, so auch mit der Musik. Dem trägt die 19. Ausgabe des "Resonanzen"-Festivals von 15. bis 23. Jänner 2011 mit dem Motto "Glänzende Geschäfte" Rechnung.

Wie Dramaturg Peter Reichelt am Mittwoch betonte, ist diese Phrase nicht nur positiv, sondern auch ironisch besetzt: "Und diese beiden Aspekte wollen wir darstellen." Den Bezug stellt das Festival etwa mit "ehrlichen Verdienern wie Händel" her, so Reichelt. Mit dessen Oratorium "Il trionfo del tempo e del disinganno" wird am 15. Jänner eröffnet, es spielt das Concerto Copenhagen unter der Leitung von Lars Ulrik Mortensen, das sich auch am 17. Jänner der "Händel-Hasse-Connection" widmen wird.

Im Rahmen der zehn Hauptkonzerte kommt es zu sechs "Resonanzen"-Debüts: Neben dem Concerto Copenhagen wird etwa das französische Ensemble Le Poeme Harmonique (Leitung: Vincent Dumestre) am 19. Jänner Gesänge und Ballette von Etienne Moulinie und Charles Tessier aufführen. Konzerthausintendant Bernhard Kerres hob besonders das Österreichdebüt des kubanischen Ensembles Conjunto de Musica Antigua Ars Longa hervor, das am Abschlusstag unter der Leitung von Teresa Paz u.a. Werke von Pedro Bermudez oder Hernando Franco interpretieren wird.

Das Rahmenprogramm besteht aus einer Ausstellung zum historischen Instrumentenbau, bei der am 15. und 16. Jänner "das Haus bis zur Schmerzgrenze mit Instrumenten gefüllt wird", wie Projektleiterin Julika Meixner betonte, sowie der "Resonanzen Lounge": Rund um die Konzerte gibt es bei freiem Eintritt täglich ab 18 Uhr ein vielfältiges Filmprogramm sowie Konzerte junger Künstler.

Eine Besonderheit stellt ein "Musikalisches Würfelspiel" dar, das Mozart zugeschrieben wird und 1793 erstmals erschienen ist: In Kooperation mit den Casinos Austria ermöglicht das Konzerthaus den Besuchern, Walzer- und Schleiferkompositionen zu würfeln, die elektronisch zusammengestellt und damit unmittelbar rezipiert werden können. (APA)