Die Region konnte sich dank des Konzepts, Therme mit Wellness und Natur zu verbinden, in Richtung Ganzjahres-Urlaubsland entwickeln.

Foto: St. Martins Therme & Lodge

Frauenkirchen - Vor bald einem Jahr, am 11. November 2009, wurde die St. Martins Therme und Lodge im burgenländischen Frauenkirchen eröffnet. Die Betreiber nahmen das bevorstehende Jubiläum zum Anlass, um Bilanz zu ziehen. Diese fällt laut Geschäftsführer Klaus M. Hofmann vom Betreiber Vamed positiv aus: In den ersten zwölf Monaten wurden 265.000 Thermeneintritte und 65.000 Lodge-Nächtigungen verzeichnet, erklärt Hofmann.

"Wir liegen damit ziemlich genau im Plan, bei den Gästenächtigungen sogar deutlich mit 15 Prozent über Plan", sagte Hofmann. Alles, was man angekündigt habe, sei auch umgesetzt worden. Sollte es irgendwann einmal Ängste vor einer Kannibalisierung gegeben haben, so könne man diese spätestens heute ausräumen: "Wir haben neue Gäste in die Region gebracht."

200 Arbeitsplätze seien avisiert worden, derzeit seien 202 Mitarbeiter beschäftigt. Im Sommer sei die Zahl teilweise auf 215 gestiegen. Bisher habe man Waren im Wert von 3,5 Mio. Euro Netto für den Betrieb angeschafft, rund 60 Prozent davon in der Region. Und die Region mit dem Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel werde von St. Martins auch stark mitbeworben, etwa in den 400.000 bisher gedruckten Prospekten, so Hofmann.

Gut angekommen seien beispielsweise die Outdoor-Touren. Anfangs seien zwei Mitarbeiter mit Exkursionen in den Nationalpark beschäftigt gewesen, mittlerweile seien es fünf. Auch die Nutzung des Badesees mit dem "Summer Island" sei erfolgreich verlaufen. Zur Zeit rekrutiere man für das Resort Lehrlinge. Zunächst sollen es vier sein, "wenn wir die richtigen finden, vielleicht auch mehr", meinte Hofmann. 74 Prozent der Mitarbeiter der St. Martins Therme und Lodge seien aus Österreich.

Aktuell befinde man sich in Verhandlungen über eine Busverbindung: Der "ökomobile Erlebnisbus" soll eine Anbindung der Gemeinden an die Therme sowie der Therme an den Bahnhof Frauenkirchen ermöglichen. Kommendes Jahr wolle man gemeinsam mit Burgenland Tourismus verstärkt die Internationalisierung angehen, so Hofmann. Derzeit liege der Anteil der ausländischen Gäste bei etwa zehn Prozent: "Das wollen wir nächstes Jahr deutlich erhöhen." Vor allem am deutschen und slowakischen Markt wolle man verstärkt aktiv sein. Rund um den 11. November findet in der Therme für die Gäste eine "Geburtstagswoche" statt.

Landeshauptmann Hans Niessl (S) sprach angesichts der Bilanz von einem "Tag der Freude". Dem Geschäftsführer und seinem Team sei es gelungen, die Therme zu positionieren. "Der Erfolg und die Bilanz nach einem Jahr geben uns Recht", sagte Niessl. Das Konzept, Therme und Wellness mit Natur zu verbinden, sei richtig gewesen. Die Region habe sich in Richtung Ganzjahres-Urlaubsland entwickeln können. Ein Vorteil sei auch die Kooperation mit dem Nationalpark.

Es gebe auch Überlegungen, das Angebot zu vergrößern, so Niessl. Er sei optimistisch, dass in den nächsten Wochen und Monaten bereits die weiteren Ausbaupläne präsentiert werden können. Vamed betreibt im Rahmen der Vitality World in Österreich sieben Thermenresorts, die pro Jahr von insgesamt rund zwei Mio. Gästen besucht werden. Dazu zählen etwa die neu errichtete Therme Wien, der Aqua Dome Längenfeld und die Therme Wien-Oberlaa. Nächstes Großprojekt ist das "Tauern Spa Zell am See Kaprun".

Die St. Martins Therme und Lodge steht mittelbar zu 77 Prozent im Eigentum des Landes, 23 Prozent gehören den 13 Seewinkel-Gemeinden. In das von Bund und Land geförderte Projekt waren 83 Mio. Euro investiert worden. (APA)