Wien - Auch die außeruniversitäre Forschung Österreich muss ihren Teil zum Sparprogramm beitragen. Die Höhe der Kürzungen um ziemlich genau 28 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre wird für viele der betroffenen Einrichtungen freilich wohl so drastisch sein, dass ihr Weiterbestehen höchst fraglich erscheint.

Unter den Instituten, die unter den zu kürzenden Budgetposten fallen, befinden sich unter anderem international so angesehene Forschungseinrichtungen wie das Schrödinger-Institut, das Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM), das Internationale Forschungsinstitut Kulturwissenschaften (IFK), das Institut für Höhere Studien (IHS), das Zentrum für Soziale Innovation oder das Österreichische Institut für Internationale Politik (ÖIIP) - um nur einige der wichtigsten zu nennen.

Für die betroffenen Einrichtungen werden vom Wissenschaftsministerium "Ersatzlösungen" gesucht, so etwa soll das Schrödinger-Institut der Universität Wien einverleibt werden oder andere Institute der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Doch woher die neuen Trägerinstitutionen das Geld für den ungewollten Zuwachsnehmen sollen, ist unklar.

Vom Wissenschaftsministerium, das mit den betroffenen Instituten dieser Tage über Zukunftslösungen verhandelt, war nur in Erfahrung zu bringen, dass 2011 - quasi als Abwicklungsphase - vier Millionen und ab dann acht Millionen einzusparen sind. Hinsichtlich der konkreten Zahl der betroffenen Einrichtungen hielt man sich bedeckt.

"Budgetärer Kahlschlag"

Da diese Kürzungen für die meisten Institute wohl existenzgefährdend, haben sich betroffene Forscher zu einer Plattform zusammengeschlossen, auf der sie den "budgetären Kahlschlag eines ganzen Wissenschaftssektors" anprangern. Zu den ersten Unterstützern gehören nach Initiator Peter A. Bruck (Research Studios Austria) u. a. Erhard Busek (IDM), Josef Hochgerner (ZSI) oder Jörg Flecker (Forba). (Klaus Taschwer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5. November 2010)