Frankfurt - Die Frankfurter Aktienbörse ist am Freitag den zweiten Tag in Folge mit tieferer Grundtendenz aus dem Handel gegangen. Der DAX, der zwar zwischenzeitlich ins Plus gedreht hatte, verlor 19,51 Punkte (minus 0,29 Prozent) auf 6.754,20 Einheiten. Der TecDAX sank um -4,71 Punkte oder -0,57 Prozent auf 817,05 Punkte. Der M-DAX ermäßigte sich 5,65 Punkte oder 0,06 Prozent auf 9.450,82 Zähler. Der HDAX schloss mit 3.417,38 Einheiten und einem Minus von 8,06 Zählern oder 0,24 Prozent. Der C-DAX verlor 1,46 Punkte oder 0,25 Prozent auf 591,08 Zähler.

Marktstratege Carsten Klude von der Hamburger Privatbank M.M.Warburg sprach von "guten Arbeitsmarktzahlen", die für etwas neuen Schwung gesorgt hätten. In den USA war die Beschäftigung im Oktober mehr als doppelt so stark gestiegen wie erwartet. "Ansonsten ist die Luft nach der sehr guten Entwicklung der vergangenen Tage aber etwas raus", resümierte er. Das ändere jedoch nichts daran, dass die fundamentalen Aussichten für den Aktienmarkt weiterhin gut seien. Die 7.000-Punkte-Marke im Dax könnte nach Ansicht verschiedener Experten bald schon überwunden werden.

Spitzenwert im DAX war mit plus 2,23 Prozent auf 41,86 Euro die Titel von HeidelbergCement. Nach einer anfänglichen Talfahrt gaben Aussagen des Unternehmenschefs den Aktien neuen Auftrieb. In der "Börsen-Zeitung" hatte sich Bernd Scheifele optimistisch geäußert, im kommenden Jahr wieder Preiserhöhungen in den USA durchsetzen zu können. Zudem war bekannt geworden, dass Ludwig Merckle, Alleinerbe der Merckle-Gruppe und ehemaliger Mehrheitsaktionär von HeidelbergCement, seinen Anteil an dem Baustoffkonzern auf eine Sperrminorität aufgestockt hat.

Die Commerzbank-Titel rückten um 2,02 Prozent auf 6,62 Euro vor. Die teilverstaatlichte Bank wird am Montag ihre Quartalszahlen vorlegen und dürfte Experten zufolge erneut einen Überschuss erwirtschaftet haben.

Zu den schwächsten DAX-Werten gehörten dagegen die Anteilsscheine von Adidas, die weiter unter ihren negativ aufgenommenen Quartalszahlen samt Ausblick litten. Sie verloren 0,43 Prozent auf 46,30 Euro. Auch die Aktien der Deutschen Telekom gaben mit minus 0,54 Prozent auf 10,21 Euro weiter nach. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, dass die Telekom-Manager im neuen Jahr ihre Erträge stärker als bisher in Aussicht gestellt steigern müssen, um die langfristigen Konzernziele nicht zu verfehlen.

Gerüchte über ein Interesse des US-Einzelhändlers Home Depot an der Baumarktkette Praktiker ließen deren Anteile im MDAX um 5,64 Prozent auf 7,05 Euro steigen. Dass der Rüstungskonzern EADS von den sieben Käuferländern grünes Licht für den Bau des Militärtransporters Airbus A400M bekommen hat, gab den Aktien kaum Auftrieb. Sie rückten um moderate 0,30 Prozent auf 18,415 Euro vor. Händlern zufolge lastet die aktuelle Dollarschwäche auf den Papieren.

Die Titel des Spezialmaschinenbauers Singulus zählten nach endgültigen Zahlen zu den schwächsten TecDAX-Werten und verloren 2,08 Prozent auf 3,525 Euro. Das Unternehmen hatte im dritten Quartal einen Nettofehlbetrag von 68,3 Millionen Euro ausgewiesen. In der vergangenen Woche hatte es bereits seine Gesamtjahresprognose gesenkt. (APA)