Wien - Zum Abschluss des GPA-Bundesforums hat der Vorsitzende der Privatangestellten-Gewerkschaft, Wolfgang Katzian, sein Arbeitszeitmodell "40 - 40 - 40" propagiert. Damit meint er eine Arbeitszeit von maximal 40 Stunden in der Woche einschließlich Über- und Mehrstunden, eine Arbeitszeit von 40 Wochen pro Jahr sowie von 40 Jahren in einem Arbeitsleben. "In der Frage nach Verteilungsgerechtigkeit geht es nicht nur um Geld, sondern vor allem auch um Zeit", begründete Katzian seine Initiative.

Die Forderung nach einer maximalen Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche erscheine zwar vielen selbstverständlich, in Anbetracht ausufernder Überstundenleistungen stelle diese Forderung trotzdem noch eine wesentliche Herausforderung dar. "Das beweisen ja auch die aktuellen KV-Konflikte", so Katzian am Freitag.

"Sechs Wochen Urlaub für alle"

Die Forderung nach 40 Wochen Arbeit im Jahr, wobei jeweils zwei Wochen der Freistellung für Gesundheit und Weiterbildung genützt werden sollen, erscheine zwar revolutionär, sei aber dennoch aktuell. Ein erster wichtiger Schritt dazu wäre die Verlängerung des Urlaubes auf sechs Wochen pro Jahr für alle. Derzeit gibt es die sechste Urlaubswoche erst nach langer Firmenzugehörigkeit. Die Forderung nach 40 Jahren Arbeitszeit im Leben habe für einiges an Verwirrung gesorgt, weil die 40 Jahre oft mit Beitragsjahren gleichgesetzt wurden, gestand der GPA-Chef ein. "Was wir vielmehr meinen, ist, dass die Menschen durch entsprechende Maßnahmen auf den beiden anderen Ebenen in die Lage gebracht werden sollen, tatsächlich 40 Jahre gesund zu arbeiten," präzisierte Katzian.

Die Forderung "40 - 40 - 40" sei selbstverständlich nicht von heute auf morgen umzusetzen, es brauche sehr viele Teilschritte und Zwischenstationen, die sowohl auf KV- als auch auf Gesetzesebene passieren sollten. Ihre Notwendigkeit zeige sich aber auch im Kontext der schwierigen Kollektivvertragsverhandlungen: "Eine Verkürzung der Arbeitszeit kostet im ersten Moment, langfristig ist aber natürlich damit zu rechnen, dass durch eine Umverteilung der Arbeit mehr Personen Arbeit finden und die Arbeitslosenzahlen sinken", argumentierte Katzian. (APA)