Oslo/Wien - Die USA haben gelobt, die Überwachung norwegischer Staatsbürger auszusetzen, zumindest bis die rechtliche Grundlage dafür geprüft wurde, berichtete die schwedische Nachrichtenagentur TT am Freitag.

Zuvor war bekannt geworden, dass die US-Botschaft in Oslo sich der Hilfe norwegischer Militärs und Ex-Polizisten bediente, um US-feindliche Aktivitäten auszuspähen. Norwegens Regierung reagierte entrüstet, man habe davon nichts gewusst. Washington erwiderte, man habe die Behörden davon in Kenntnis gesetzt. Oslo bestellte daraufhin den US-Botschafter ein und verlangte umgehende Aufklärung.

Die "Surveillance Detection Units" (SDU) werden laut eines Berichts des US-Kongresses in fast allen überseeischen Vertretungen eingesetzt. Die Sondereinheiten wurden nach Anschlägen auf US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998 gegründet.

Ob auch in Österreich eine SDU-Einheit existiert, ist unklar. US-Botschaft und Innenministerium in Wien wollten die Frage nicht kommentieren. Es sei aber klar, dass der Schutz der Botschaft nicht an deren Eingang ende, sagte ein Botschaftssprecher. (fan, STANDARD-Printausgabe, 06./07.11.2010)