Bild nicht mehr verfügbar.

Carl Gustaf lernte die deutsche Silvia Sommerlath bei Olympia 1972 kennen - soll aber auch seinen Spaß in Nachtclubs gehabt haben.

Foto: EPA/ADAM IHSE

Es war eine Traumhochzeit, damals, 1976, als der junge König Carl XVI. Gustaf die deutsche Kaufmannstochter Silvia Renate Sommerlath ehelichte. Zu Ehren des Brautpaares war einen Tag vor der Hochzeit im schwedischen Fernsehen der Abba-Hit "Dancing Queen" uraufgeführt worden.

36 Jahre später behauptet nun eine Skandalbiografie, dass der Schwedenkönig seinerzeit auch mit ganz anderen "Dancing Queens" verkehrt haben soll: Er habe Nachtclubs besucht, sich mit Stripperinnen vergnügt und soll eine Affäre mit Camilla Henemark gehabt haben. Letztere war die Sängerin der Band Army of Lovers, und als La Camilla interpretierte sie Songs wie I'm Not In The Mood For Lovers und Everytime You Lie.

Dabei hatte das Vorleben des Königs bisher als eher stinknormal und bieder gegolten. Als er noch Carl Gustaf Folke Hubertus Bernadotte hieß, absolvierte er zwei Jahre lang eine Ausbildung in der Armee - Marine und Luftwaffe -, studierte Nationalökonomie, Staatskunde, Soziologie und Geschichte in Uppsala und Stockholm.

Mit 27 Jahren auf den Thron

Bis im September 1973 Carl Gustafs Großvater verstarb. Da sein Vater schon früher bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war, wurde der damals erst 27-Jährige inthronisiert.

Nur ein kleines Skandälchen hatte seine Regierungszeit bisher hervorgebracht: Als ein Fotograf Bilder Carl Gustafs veröffentlichte, wie er am Steuer eines Porsches saß; neben ihm eine dunkelhaarige Schönheit, die bis dato niemand kannte: Es war Silvia Sommerlath, wie sich herausstellte - der Kronprinz hatte sie 1972 bei den Olympischen Spielen in München kennengelernt, wo sie als Chefhostess arbeitete.

Als die beiden dann heirateten, war alles wieder paletti und prachtvoll. Ein Jahr später kam Tochter Victoria auf die Welt, zwei weitere Kinder - Carl Philip und Madeleine - folgten. Victoria setzte später die Tradition der bürgerlichen Ehe fort, und ehelichte diesen Juni ihren ehemaligen Fitnesstrainer Daniel Westling.

Da der schwedische König nur repräsentative Aufgaben hat, frönte er auch gerade seiner offiziellen privaten Leidenschaft, als das Skandalbuch erschien. Und 60 Journalisten machten auf Carl Gustaf Jagd, der auf Elchjagd war. Sein Kommentar zu den schürzenjägerischen Gerüchten: Da gehe es doch um Dinge, "die weit zurückliegen". Er und seine Frau wollten in die Zukunft blicken: "Wir gehen weiter im Leben." (Roman David-Freihsl, DER STANDARD-Printausgabe, 6./7.11.2010)