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Ein Abstauber von Andreas Nödl, der die Philadelphia Flyers an die Spitze der Eastern Conference hievt.

Foto: AP/ Kathy Kmonicek

Uniondale/New York - Eishockey-Profi Andreas Nödl ist in der NHL eine triumphale Rückkehr gelungen. Der 23-jährige Philadelphia-Stürmer aus Wien schoss die Flyers am Samstagabend im "Ösi-Duell" bei den New York Islanders (Michael Grabner) mit seinem Treffer zum 2:1 kurz vor Schluss nicht nur zum Sieg sondern gleich auch noch an die Spitze der Eastern Conference. Während Nödl sein bereits drittes NHL-Saisontor bejubelte, gab das bisherige Liga-Schlusslicht Buffalo mit Thomas Vanek durch ein 3:2 im Penaltyschießen gegen Toronto die rote Laterne in der Eastern Conference ab.

Exakt eine Woche nach dem hitzigen 6:1 in Philadelphia, nach dem Nödl verletzungsbedingt zwei Spiele pausieren musste und Philadelphia-Star Danny Briere eine Sperre von drei Spielen ausgefasst hatte, lag auf Long Island viel Spannung in der zweiten Saison-Auflage Flyers gegen Islanders. Die favorisierten Gäste, die 19 der letzten 21 Matches gegen die Islanders gewonnen hatten, gingen im Nassau Memorial Coliseum vor 13.000 Zuschauern durch einen von Richards abgefälschten Pronger-Schuss aber eher etwas überraschend in Führung, denn die Islanders waren zunächst besser.

Spitzenleistung von Sergej Bobrowski

Im Mitteldrittel kamen Grabner und Co. sogar noch stärker auf. Durch gleich drei Powerplay-Phasen gab es nicht nur hochkarätige Chancen sondern auch das 1:1 durch Moulson (28./PP). Während die Hausherren danach vehement auf das Ende ihrer Negativ-Serie drängten, aber immer wieder am Philadelphias Jung-Tormann Sergej Bobrowski scheiterten, wurde fünfeinhalb Minuten vor Schluss ausgerechnet Grabners Landsmann Nödl zum Sargnagel.

Islanders-Goalie Roloson wurde zunächst von einem Wellwood-Schuss an der Maske getroffen, der Wiener war beim Rebound blitzschnell zur Stelle und traf aus kürzester Distanz. Die Islanders konnten trotz 6:4-Überlegenheit in der Schlussminute keine Overtime mehr erzwingen. "Es war mehr oder weniger ein Geschenk", wollte Nödl sein Tor nicht überbewerten und bezeichnete vielmehr den erst 22-jährigen Bobrowski und dessen 31 Saves als Grund für den Sieg. "Sergej war wieder unglaublich. Er verdient jedes Lob zurecht."

Grabner und Co ratlos

Grabner hingegen wirkte nach der siebenten Niederlage seiner Islanders in Folge ebenso ratlos wie Trainer Scott Gordon. "Das ist wirklich sehr, sehr bitter. Derzeit läuft einfach alles gegen uns", sagte der Kärntner. "Dabei haben wir wieder gut gespielt, hatten viele Chancen und Schüsse. Aber es geht einfach nichts rein derzeit bei uns", ärgerte sich Grabner.

Dass ausgerechnet Nödl den Untergang der Islanders besiegelt und damit erneut das Vertrauen von Philly-Trainer Peter Laviolette gerechtfertigt hatte, war süß-saure Zutat. "Ich freue mich natürlich für den Andi. Aber ich hab' das während des Spiels kaum mitbekommen, ich konzentriere mich auf mich und mein Spiel", sagte Grabner.

Drei Nödl-Tore in sechs Spielen

Nödl saß 90 Minuten nach Matchende schon im Flieger nach Washington, wo es am Sonntag gegen die Capitals ging. Der in Nordamerika "Nodl" genannte Wiener, dem man zum Saisonbeginn schon zum "Nogoal" gemacht hatte, ist mit drei Toren in sechs Spielen mittlerweile einer der effizientesten Spieler beim Top-Club aus Pennsylvania. Der Stanley-Cup-Finalist des Vorjahres ist zudem nach dem sechsten Sieg in Folge mit 19 Zählern hinter den Los Angeles Kings (20) das zweitbeste Team der ganzen NHL.

Grabner und Vanek hingegen grundeln nach dem Samstagabend, an dem alle drei NHL-Österreicher im Einsatz waren, weiter am Ende der Eastern Conference herum. Die Islanders sind nach der siebenten Niederlage in Serie nicht nur das schlechteste Team der Stunde, sondern nun gemeinsam mit Buffalo und Florida mit zehn Zählern auch Vorletzter. Von einem Playoff-Platz sind beide Teams derzeit Lichtjahre entfernt.

Hecht rettet Sabres

Die zu Hause immer noch sieglose Vanek-Truppe gab mit dem ersten Sieg seit sechs Spielen aber wenigstens den letzten Platz an New Jersey ab. Hecht rettete im 999. Buffalo-Spiel von Trainer Lindy Ruff seine weiter ohne den verletzten Stammgoalie Ryan Miller spielende Truppe erst 13,1 Sekunden vor Schluss mit seinem Treffer zum 2:2 in die - torlose - Verlängerung. Im Shootout verwertete Vanek gegen Toronto-Goalie Giguere seinen Penalty, der entscheidende kam aber von Rookie Tyler Ennis. (APA)

NHL-Ergebnisse vom Samstag: Columbus Blue Jackets - Minnesota Wild 2:3, Montreal Canadiens - Ottawa Senators 2:3, Atlanta Thrashers - Chicago Blackhawks 4:5 n.P., Boston Bruins - St. Louis Blues 1:2 n.P., New York Islanders (Michael Grabner) - Philadelphia Flyers (Andreas Nödl) 1:2, Carolina Hurricanes - Florida Panthers 3:2, Toronto Maple Leafs - Buffalo Sabres (Thomas Vanek) 2:3 n.P., Colorado Avalanche - Dallas Stars 5:0, Phoenix Coyotes - Pittsburgh Penguins 3:4 n.P., Los Angeles Kings - Nashville Predators 4:1, Vancouver Canucks - Detroit Red Wings 6:4, San Jose Sharks - Tampa Bay Lightning 5:2

Tabellen:

EASTERN CONFERENCE
ATLANTIC DIVISION
W L OTL GF GA PTS
1. Philadelphia 9 4 1 43 31 19
2. NY Rangers 7 5 1 38 36 15
3. Pittsburgh 7 7 1 43 39 15
4. NY Islanders 4 8 2 35 50 10
5. New Jersey 4 10 1 25 48 9
NORTHEAST DIVISION
W L OTL GF GA PTS
1. Montreal 8 5 1 34 33 17
2. Boston 7 3 1 33 20 15
3. Ottawa 7 6 1 36 40 15
4. Toronto 5 5 3 31 34 13
5. Buffalo 4 9 2 37 48 10
SOUTHEAST DIVISION
W L OTL GF GA PTS
1. Washington 9 4 0 44 32 18
2. Tampa Bay 7 4 2 39 39 16
3. Atlanta 6 5 3 44 51 15
4. Carolina 7 7 0 41 44 14
5. Florida 5 7 0 36 32 10
WESTERN CONFERENCE
CENTRAL DIVISION
W L OTL GF GA PTS
1. St. Louis 8 1 2 30 18 18
2. Detroit 8 3 1 39 32 17
3. Chicago 8 7 1 49 49 17
4. Columbus 8 5 0 32 32 16
5. Nashville 5 4 3 27 33 13
NORTHWEST DIVISION
W L OTL GF GA PTS
1. Vancouver 8 3 2 40 32 18
2. Minnesota 7 4 2 32 30 16
3. Colorado 7 5 1 45 42 15
4. Calgary 6 7 0 35 38 12
5. Edmonton 3 6 2 32 40 8
PACIFIC DIVISION
W L OTL GF GA PTS
1. Los Angeles 10 3 0 39 26 20
2. Dallas 8 5 0 43 37 16
3. San Jose 6 5 1 34 30 13
4. Anaheim 6 7 1 35 46 13
5. Phoenix 4 5 4 33 42 12