Microsoft teilt kostenlosen Virenscanner über Update-System aus

Screenshot: Microsoft

Microsoft verbreitet seinen kostenlosen Virenscanner Security Essentials seit kurzem in den USA und Großbritannien über das automatische Update-System. Virenscanner-Hersteller Trend Micro hat die Vorgehensweise nun als unfaire Wettbewerbspraktik scharf kritisiert, berichtet Computerworld.

Update-Dienst nicht für andere Software verwenden

Carol Carpenter, General Manager der Consumer und Small Business Group von Trend Micro, meinte, dass Windows Update generell kein optionaler Service für Nutzer sei und er daher nicht für die Verbreitung anderer Software verwendet werden sollte.

Optionaler Download

Security Essentials wird allerdings über das optionale Microsoft Update angeboten, wenn Windows Update keine aktive Sicherheitssoftware auf einem Rechner erkennt. Über Microsoft Update werden Aktualisierungen für Microsoft-Software abseits des Betriebssystems wie für den Media Player angeboten. Für Nutzer ist der Unterschied allerdings nicht immer erkennbar. Unter Windows Vista und 7 werden Microsoft Updates per Standard-Einstellung mit Windows Update zum Download angeboten.

"Eine von vielen Möglichkeiten"

Microsofts Security Essentials Marketing-Direktor Jeff Smith meint dazu, dass das Unternehmen Nutzern eine einfache Möglichkeit bieten wolle, Sicherheitssoftware auf ihren Rechnern zu installieren. Nutzer würden nicht gezwungen, den Virenscanner herunterzuladen. Es sei einfach eine von vielen Möglichkeiten, Sicherheitssoftware zu beziehen und daher in Microsofts Augen keine unfaire Praktik. Symantec und McAfee meinen dazu, dass ihre Produkte mehr Funktionen und erweiterten Schutz gegenüber Microsofts kostenlosem Basis-Schutz bieten würden.

Rechtliche Schritte

Ob Trend Micro rechtliche Schritte gegen die Redmonder unternehmen wird, wollte das Unternehmen nicht eindeutig sagen. Man werde sich die Situation aber genauer ansehen müssen, wenn andere Sicherheitslösungen durch Microsofts Vorgehen vom Markt gedrängt würden. (red)

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