Donnerstag darf Infodirektor Elmar Oberhauser vor den 35 Stiftungsräten über Politeinfluss im ORF vom Leder ziehen. Schon Dienstag berät das zweite ORF-Aufsichtsgremium die Causa - nach bisherigem Stand ohne Oberhauser: Bürgerliche Publikumsräte wollten den Noch-Infodirektor wie berichtet in ihre öffentliche Sitzung laden. Die roten Räte, darunter Vorsitzender Hans Preinfalk, lehnten ab. Oberhauser protestierte per Mail gegen die Bestellung des TV-Chefredakteurs, nach seiner Beobachtung auf Drängen der SPÖ. ORF-General Alexander Wrabetz beurlaubte ihn und beantragte für Donnerstag seine Abwahl.
Die schwarzen Publikumsräte dürften ihre Idee, Oberhauser einzuladen, noch nicht ganz aufgegeben haben. Der Vorarlberger hätte es jedenfalls nicht weit: Der Publikumsrat tagt diesmal im Funkhaus, um sich aus der Nähe mit dem Landesstudio Wien zu befassen. Oberhausers ORF-eigene Wohnung liegt direkt gegenüber des Funkhauses in der Argentinierstraße. Dem Stiftungsrat hat Oberhauser weitere Auskunftspersonen vorgeschlagen, die wurden aber abgelehnt. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 9.11.2010)