Philadelphia - Einen Tag vor einer Anhörung vor einem Berufungsgericht hat der Verteidiger des wohl bekanntesten Todeskandidaten der USA das Handtuch hingeschmissen. Er habe sich gezwungen gesehen das Mandat niederzulegen, sagte Robert Bryan, Anwalt des US-Bürgerrechtlers und früheren Black-Panther-Aktivisten Mumia Abu-Jamal. Zwischen ihm und seinem Klienten habe es zuvor Meinungsverschiedenheiten darüber gegeben, welche Strategie sie bei der Anhörung verfolgen sollten, sagte der Anwalt aus San Francisco. Abu-Jamal habe darauf bestanden, sich von der Jura-Professorin Judith Ritter vertreten zu lassen.

Abu-Jamal war 1982 wegen Mordes an einem Polizisten zum Tode verurteilt worden. Den Geschworenen zufolge hatte Abu-Jamal den Beamten 1981 während einer nächtlichen Verkehrskontrolle erschossen, bei der sein Bruder angehalten wurde. Laut Staatsanwaltschaft verwundete der Polizist Abu-Jamal, der verletzt und mit seiner eigenen Waffe neben sich aufgefunden wurde. In dem Fall wurden schwere Rassismusvorwürfe gegen die weißen Geschworenen erhoben. (APA)