Der Honda CR-Z ist optisch der würdige Nachfolger des CRX, der von 1983 bis 1998 die Herzen junger Männer, denen ein Golf GTI zu mainstreamig war, schneller schlagen ließ. Der CR-Z ist eine flache Flunder, die sportlich dasteht. Der Familienname Honda ist ihr deutlich ins Blech gestanzt. Doch der CR-Z hat einen entscheidenden Unterschied zum CRX - er ist ein Hybrid.

Foto: Wolf-Dieter Grabner

Der Elektromotor leistet 10 kW, umgerechnet 14 PS, und schiebt mit einem Drehmoment von 78,4 Newtonmeter bei 1000 Umdrehungen an. Allein im Elektromodus läuft der CR-Z aber nicht. Der Elektromotor unterstützt nur den 114 PS starken Benzinbruder. Bei der Leistung bringt das nicht die Welt: Der Honda CR-Z hat eine Gesamtleistung von 124 PS, dafür bringen es die beiden Motoren auf ein Drehmoment von 174 Newtonmeter im Drehzahlkeller von 1000 bis 1500 Umdrehungen.

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Diese Zahlen machen eines von vornherein klar: Die sportliche Silhouette hat kein Herz spendiert bekommen, das hält, was die Form verspricht. Schade, denn man sitzt tief im Honda, die Beine nach vorn gestreckt. Da es angenehm ins Auto integriert ist, merkt man auch schnell, dass das Fahrwerk auch noch ein wenig mehr Leistung wie nichts wegstecken würde. Flott und knackig lassen sich die Gänge der Handschaltung wechseln.

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Zu wechseln wäre eine freche Alternative, den Farbenkasten, den Honda als Armaturen verbaut hat, erträglich zu machen. Grün, blau oder rot leuchtet einem der Drehzahlmesser entgegen, in den auch die Geschwindigkeitsanzeige integriert ist.

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Je nach Fahrmodus und Bleifuß verfärbt sich die Anzeige von lobend zu drohend.

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Im Econ-Modus leuchtet der Honda am ehesten grün. Das System stellt sich auf maximale Kraftstoffeffizienz um.

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Das Gaspedal reagiert zäh, und selbst die Klimaanlage entwickelt ein Eigenleben, das sich dem optimalen Spritverbrauch unterwirft. Nur wer boshaft ins Gas steigt, wird mit einer blauen Anzeige bestraft.

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Im Econ-Modus wird jede Fahrt zu einer Nervenprobe. Über den Wechsel gibt selbst ein hartgesottener Spritsparer auf und drückt den Honda CR-Z zumindest in den Normal-Modus.

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Im Normal-Modus gibt es auch noch recht viel Grün, aber öfter einmal Blau. Wirklich ordentlichen Vortrieb gibt es aber nicht.

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Deshalb wird die Zielgruppe der jungen Männer, die gerne ein sportliches Auto fahren wollen, stets Rot sehen.

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Rot ist die Strafe, wenn man den Sport-Knopf drückt. Die Lenkung wird straffer, die Gasannahme direkt, und die Klimaanlage erfüllt ihren Job der Anzeige entsprechend.

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Ein Sportler ist der Hybrid-Honda dann aber immer noch nicht. Dazu hat er zu wenig Leistung bei zu viel Gewicht. Aber so kann man den CR-Z schon mit einem breiten Grinsen fahren.

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Seltsam war, dass der Spritverbrauch zwischen schonender Econ-Fahrt und engagierter Sport-Tour kaum variierte. Zwar waren die Econ-Wege in der Stadt und die Sport-Straßen jenseits des Ortsgebiets, doch zwischen 6,9 und 7,1 Liter liegt keine Welt. (Guido Gluschitsch/DER STANDARD/Automobil/5.11.2010)

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