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Im Team ist Marko Arnautovic (21) bisher immer sehr brav gewesen.

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Didi und David.

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Wien - Es mag ein Zeichen der Konsolidierung sein, Teamchef Dietmar Constantini hat jedenfalls den unspektakulärsten Kader seiner Amtszeit nominiert. Zum Einsatz kommen Teile davon am 17. November im Happel-Stadion gegen Griechenland, es sind noch 41.000 Restkarten erhältlich. David Alaba ersetzt Fabian Koch, Pascal Grünwald von Wacker Innsbruck darf statt Michael Gspurning als dritter Tormann zuschauen. Emanuel Pogatetz und Ekrem Dag fehlen verletzt.

Mittelstürmer Roman Kienast, der Führende in der österreichischen Schützenliste, muss sich weiter gedulden, er hat eben Kapitän Marc Janko und Stefan Maierhofer vor sich. Knapp sechs Meter in nur einer Mannschaft wären dann doch zu viel.

Constantini erzählte diesmal nicht über Baustellen und andere Störungen, der gute Start in die EM-Quali, speziell das 4:4 in Belgien, hat die Angriffsflächen verkleinert. Was er gegen die Griechen sehen möchte? "Die Bestätigung, dass wir uns verbessert haben." Der in Brüssel ausgeschlossene und auf eine Sperre wartende Paul Scharner gehört zum Aufgebot. "Paul ist ein wesentlicher Teil von uns."

Über das Niveau und das Durcheinander in der heimischem Liga hat sich Constantini nicht geäußert. "Dazu bin ich wirklich nicht da. Aber es ist schön für Ried, dass sie Tabellenführer sind. Vielleicht ist es sogar mehr als eine Momentaufnahme."

Der Geisteszustand von Marko Arnautovic betrifft Constantini schon. "Und auch nicht. Denn bei uns hat er sich ordentlich verhalten." In Bremen dreht der zur Selbstüberschätzung neigende Arnautovic derzeit leicht durch, er wirft nach Auswechslungen Dressen durch Stadien, legt sich mit Manager Klaus Allofs an. Nach dem 0:6 in Stuttgart nannte er den Verein "Saftladen" , die Geldstrafe dürfte saftig ausfallen. Das Training am Dienstag hat er wegen Schnupfen ausgelassen. Constantini: "Er steht für Zirkus. Man muss ihm erklären, was wichtig ist. Es geht um 90 Minuten auf dem Platz. Da brauche ich ihn."

Die Suche nach Spielern ist niemals abgeschlossen, Christian Lell, Kapitän des Zweitligisten Hertha BSC, hat den umgekehrten Weg eingeschlagen und via Bild eine Annonce geschaltet. Seine Mutter ist Österreicherin, deshalb hat er beide Pässe. "Käme eine Anfrage, wäre ich nicht abgeneigt." Für Joachim Löw ist der 26-jährige Defensivmann zu schwach. Der ÖFB prüft nun, ob Lell schon vor der ersten Partie in der deutschen Jugendnationalmannschaft österreichischer Staatsbürger war. Constantini findet die Geschichte "nicht uninteressant. Aber Florian Klein ist eh super."

Griechenland, Europameister 2004 und Zwölfter der Weltrangliste, befindet sich in der Ära nach Otto Rehhagel. Der Teamchef kommt aus Portugal, heißt Fernando Santos. Erfreulicherweise konzentriert sich der beste Stürmer, Theofanis Gekas, ausschließlich auf Eintracht Frankfurt. Constantini, und das sagt er ganz unspektakulär vor echt jeder Partie: "Die verdienen großen Respekt." (Christian Hackl, DER STANDARD, Printausgabe, Mittwoch, 10. November 2010)

Der 23-Mann-Kader, den Österreichs Fußball-Teamchef Dietmar Constantini am Dienstag fürs Test-Länderspiel am 17. November gegen Griechenland (20.30 Uhr) bekanntgegeben hat:

Tor: Pascal Grünwald (Wacker Innsbruck/0 Länderspiele/0 Gegentore), Christian Gratzei (Sturm Graz/4/-8), Jürgen Macho (Panionios Athen22/-22)

Abwehr: Aleksandar Dragovic (Austria Wien/9 Länderspiele/0 Tore), Christian Fuchs (FSV Mainz/35/0), Florian Klein (Austria Wien/4/0), Sebastian Prödl (Werder Bremen/27/3), Thomas Schrammel (SV Ried/0/0), Franz Schiemer (RB Salzburg/17/4)

Mittelfeld: David Alaba (Bayern München/4/0), Marko Arnautovic (Werder Bremen/7/3), Julian Baumgartlinger (Austria Wien/8/0), Jakob Jantscher (RB Salzburg/8/1), Zlatko Junuzovic (Austria Wien/8/0), Veli Kavlak (Rapid Wien/11/0), Yasin Pehlivan (Rapid Wien/9/0), Paul Scharner (West Bromwich Albion/32/0)

Angriff: Martin Harnik (VfB Stuttgart/20/3), Erwin Hoffer (1. Kaiserslautern/20/3), Marc Janko (Twente Enschede/17/7), Roland Linz (Austria Wien/38/8), Stefan Maierhofer (MSV Duisburg/13/1), Roman Wallner (RB Salzburg/29/7)