Wien - Finanzminister Josef Pröll  kann dem Pensions-Anreiz-Modell von Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl nicht viel abgewinnen. "Das kann so nicht Realität werden", sagte er am Dienstag im Ministerrats-Foyer. "Wenn überhaupt", könne man sich eine finanzielle Bezuschussung für Menschen, die länger arbeiten allenfalls für das Regelpensionsalter vorstellen.

Faymann ohne inhaltlichen Beurteilung

Für vorzeitige Pensionsformen dagegen will der Finanzminister keinesfalls etwas von finanziellen "Zuckerln" für das arbeiten über den frühest möglichen Pensionsantritt hinaus wissen. Bundeskanzler Werner Faymann  enthielt sich einer inhaltlichen Beurteilung des Leitl-Vorschlages. Er verwies allgemein auf Gespräche, die Sozialminister Rudolf Hundstorfer  derzeit in Sachen Pensionen führe. Für den Kanzler ist das Thema Pensionen allerdings auch wesentlich für den Arbeitsmarkt, meinte er: Es sei wichtig, "Menschen, für die wir überhaupt keine Arbeit haben", nach 40 oder 45 Jahren Beschäftigung etwas anzubieten. Außerdem müsse man ja auch Platz machen für junge Arbeitnehmer.

Hundstorfer: "Technisch nicht möglich"

Sozialminister Rudolf Hundstorfer will im Jänner die Sozialpartner dazu einladen, über Anreizsysteme zu diskutieren, um die Österreicher länger im Erwerbsleben zu halten. Den von Leitl erneut geäußerten Vorschlag einer finanziellen Bezuschussung hält Hundstorfer für "technisch nicht möglich".

Hundstorfer verwies darauf, dass man schon länger über Anreizmodelle diskutiere. Klar sei, dass man im Pensionssystem eine Weiterentwicklung dahingehend wolle, dass die Betroffenen länger im Erwerbsleben bleiben. (APA)