Graz - Klüger werden bei einem Glas Bier: Eine Chance dazu eröffnet sich durch eine unkonventionelle Veranstaltungsreihe der Universität Graz. Einmal im Monat stellen Forscher in gemütlicher Pub-Atmosphäre in einem Innenstadtlokal 15 Minuten lang ihr Forschungsgebiet vor und wollen so den Wissensdurst ihrer Zuhörer stillen. Am 15. November wird der Grazer Biowissenschafter Frank Madeo in der "Wissenschaftsviertelstunde" über die Hintergründe des Alterns sprechen.

"Wissenschaftler sollen auf die Leute zugehen, nicht nur umgekehrt. Wir gehen daher dorthin, wo die Leute schon sind", so Wolfram Steurer vom Institut für Physik der Uni Graz. Der 28-Jährige hat die Idee aus Großbritannien mitgebracht, wo der "Pub-Besuch zum Bildungszweck" schon Tradition hat. Für sein Talent, Wissenschaft einfach zu erklären, wurde Steurer bereits ausgezeichnet: Beim österreichischen Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation "FameLab 2010" ging er als Gewinner hervor.

Auftakt mit Nano-Optik

Ein Kollege von Steurer, der Nano-Optiker Joachim Krenn, hat den Auftakt zu der Reihe gesetzt, die am kommenden Montag u.a. von Frank Medeo fortgeführt wird. Der Grazer Alterns-Forscher wird über Mechanismen, die zum kontrollierten Absterben von Zellen führen, sprechen. Nach einem etwa viertelstündigen Vortrag haben die Zuhörer die Gelegenheit, Fragen zu stellen und im Gespräch mit dem Forscher ihren Wissensdurst zu löschen. Im Dezember ist Wissenschaftsministerin Beatrix Karl zu Gast. Sie werde nicht zu wissenschaftspolitischen Themen Stellung nehmen, sondern als Arbeits- und Sozialrechtlerin über "Typisch atypisch: Arbeitsleben im Wandel" sprechen, hieß es vonseiten der Organisatoren. (APA)