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Katherine Doyle und Tom Freeman ziehen für die eingetragene Partnerschaft für Heterosexuelle in Großbritannien - neben vier anderen Hetero-Paaren - vor Gericht. Weitere vier homosexuelle Paare klagen gleichzeitig auf die Öffnung der für Heterosexuelle vorbehaltenen Ehe.

Foto: APA/AP/dapd/Alastair Grant

London - Ein britisches Hetero-Paar will vor Gericht ziehen, um die für Homosexuelle vorgesehene eingetragene Lebenspartnerschaft zu erstreiten. Die beiden 26-Jährigen aus London wollen nicht heiraten, aber die zivilrechtliche Partnerschaft ist in Großbritannien bisher ausschließlich gleichgeschlechtlichen Paaren vorbehalten.

"Heiraten für uns nichts Reizvolles"

Der Paar stellte am Dienstag bei seinem zuständigen Rathaus im Londoner Stadtteil Islington zunächst einen entsprechenden Antrag. Das Rathaus lehnte ihr Gesuch jedoch ab. Nun wollen sie vor Gericht ziehen. "Titel wie Ehemann und Ehefrau und alle damit verbundenen Sachen, die einem durch den Kopf schießen, wenn man sagt, man wolle heiraten, haben für uns nichts Reizvolles", sagte der Mann, ein Student. "Uns bedeuten die Traditionen der Ehe nichts. Wir möchten nicht Mann und Frau genannt werden", sagte die Studentin.

Ziel: Ehe und EP für alle offen

Unterstützt werden beide von Homosexuellen-AktivistInnen, die sich wiederum erhoffen, dass umgekehrt die Ehe als Rechtsstatus auch für gleichgeschlechtliche Paare ermöglicht wird. Die Kampagne "Equal Love" der Hmosexuellen-Bewegung "OutRage" unterstützt insgesamt acht Paare, vier gleichgeschlechtliche und vier gemischte Paare, die mit ihrem Anliegen vor Gericht ziehen wollen.

Deren Sprecher Peter Tatchell hofft, dass eine Legalisierung zivilrechtlicher Partnerschaften für gemischt-geschlechtliche Paare den Weg für die offizielle Ehe von Lesben und Schwulen ebnen könnte. "In einer Demokratie sollte jeder vor dem Gesetz gleich sein", sagte Tatchell. "Eine rechtliche Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung sollte es nicht geben."

Ehe und eingetragene Partnerschaft sind prinzipiell zivilrechtlich gleichgestellt. BürgerrechtlerInnen argumentieren aber, beide Formen sollten für alle Paare, egal welcher Ausrichtung, offen stehen. Die eingetragene Partnerschaft wurde in Großbritannien 2005 eingeführt. ExpertInnen halten das Anliegen für aussichtsreich, da die unterschiedliche Behandlung aufgrund von Sexualität gegen britische Grundrechte verstoße.

Ähnliche Regelung und Prozess in Österreich

Die Niederlande, Kanada, Belgien, Portugal und Spanien haben die Homosexuellen-Ehe bereits legalisiert. In Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz herrscht eine ähnliche Gesetzeslage wie in Großbritannien. Auch in Österreich wird bereits eine Klage auf die EP von heterosexuellen PartnerInnen angestrengt. (APA/Ag./red)