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Windows Phone 7: Zurückhaltung bei den Konsumenten?

Foto: EPA/STEPHEN MORRISON

Bereits seit Ende Oktober sind Handys mit Microsofts neuem Betriebssystem Windows Phone 7 (WP7) in Europa erhältlich, vergangenen Montag erfolgte nun auch der Start am Heimatmarkt USA. Darf man den Marktanalysten von The Street Glauben schenken, konnte der Redmonder Softwarekonzern allerdings keine Rekordabsätze verbuchen. Demnach wurden in Übersee lediglich 40.000 WP7-Geräte am ersten Tag verkauft. Ein Vergleich auf US-Ebene steht noch nicht bereit, doch laut Google werden weltweit mittlerweile täglich rund 200.000 Android-Handys und laut Apple rund 270.000 iPhones abgesetzt.

Gründe

Weshalb Microsoft trotz kolportierter 100 Millionen Dollar schwerer Werbekampagne zum US-Start keinen Knalleffekt im Einzelhandel erzeugen konnte, habe verschiedene Gründe. So machen die Marktbeobachter unter anderem den Starttermin an einem Montag dafür verantwortlich. Freitage und Samstage seien in der Regel stärkere Verkaufstage. Auf der anderen Seite könnten Kunden möglicherweise durch zu viele verschiedene Modelle verwirrt worden seien. Es wäre besser gewesen, sich auf zwei klar voneinander trennbare Endgeräte zu konzentrieren, als mehrere ähnliche Handys anzubieten. Weiters sei Microsoft einige grundlegende Funktionen schuldig geblieben. Es dürfe nicht sein, dass Ende 2010 ein System etwa ohne "Copy&Paste"-Funktion ausgeliefert werde, so Branchenbeobachter Michael Cote. Auch bei der App-Vielfalt läge man mit rund 1.000 Programmen noch Meilenweit hinter der Konkurrenz zurück.

Auch ist nicht klar, ob Microsoft in den USA mit Lieferschwierigkeiten seitens der Handset-Hersteller zu kämpfen hatte. Zum Start in Österreich etwa waren nur geringe Stückzahlen bei vereinzelten Anbietern erhältlich.

Nicht aller Tage Abend

Den Analysten nach sei das Rennen für Microsoft damit aber noch nicht gelaufen. Entscheidend sei, wie sich WP7 im Weihnachtgeschäft um den angebotsintensiven Black Friday Ende November schlage. Bis zum Ende des Jahres will der Konzern den eigenen Prognosen nach insgesamt rund 3,5 Millionen WP7-Geräte über die Ladentische wandern sehen.

Verkaufszahlen von WP7 für Europa gibt es noch keine. Von Seiten des heimischen Mobilfunkers A1 seien mittlerweile "alle Shops" mit WP7-Geräten bestückt worden. Anfangs nicht verfügbare Modelle wie Samsung Omnia 7 oder HTC HD7 würden in den kommenden Tagen eintreffen. Konkrete Zahlen wollte man noch keine nennen, bei den Verkäufen entfalle aber ein "beträchtlicher Teil" an WP7-Handys. (zw)

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