Graz - Mit der Uraufführung von Daniel Kehlmanns "Geister in Princeton" will das Schauspielhaus Graz die Theatersaison 2011/12 eröffnen. Das Stück entstand im Auftrag der Salzburger Festspiele, wo es im kommenden Festspielsommer allerdings aufgrund von Verzögerungen nur in einer szenischen Lesung am 1. August 2011, eingerichtet von Christopher Hampton, vorgestellt wird. In Salzburg hat der 35-jährige Bestseller-Autor zuletzt im Jahr 2009 zur Eröffnung der Festspiele mit seiner Kritik am deutschsprachigen Regietheater für Kontroversen gesorgt.
Schauspielchefin Anna Badora wird das Stück über den österreichischen Logiker und Mathematiker Kurt Gödel (1906-1978), inszenieren und am 24. September 2011 auf die Bühne bringen, teilte die Grazer Bühne am Mittwoch mit. "Geister in Princeton" sei das "biografische und zeitgeschichtliche Drama über einen der bedeutendsten Wissenschafter des 20. Jahrhunderts", Daniel Kehlmanns Stück sei "ein Beitrag zur Diskussion um ein gültiges wissenschaftliches Weltbild", heißt es vonseiten des Schauspielhauses.
Der im Jahr 1906 in Brünn geborene Mathematiker Kurt Gödel gilt als einer der größte Logiker seiner Zeit. Als junger Mann wurde er Privatdozent an der Universität Wien und nahm an den Sitzungen des Wiener Kreises teil. 1938, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, verlor Gödel, dem die Uni Wien 1933 die Dozentur verlieh, seinen Posten. Obwohl er von den Nazis nicht verfolgt wurde, ging er 1940 nach mehreren Forschungsaufenthalten - etwa in der Sowjetunion und in Japan - endgültig in die USA und fand am Institute for Advanced Studies in Princeton seine wissenschaftliche Heimat.
Das vollständige Programm des Schauspielhaus Graz für die Saison 2011/2012 wird Ende April 2011 veröffentlicht, der Kartenverkauf beginnt im Mai 2011 ebenso die Reservierungen für die Abonnements. (APA)