Riad - Die saudische Regierung ist in Alarmbereitschaft wegen eines möglichen Angriffs des Terrornetzwerks Al-Kaida während der Hajj kommende Woche. Innenminister Prinz Nayef sagte bei einer Pressekonferenz, die Behörden seien auf alle Eventualitäten vorbereitet. Es sei nicht ausgeschlossen, dass etwas geschehe, was die Sicherheit der Millionen erwarteten Pilger gefährde. Er äußerte sich aber nicht zu einer bestimmten Bedrohung oder Geheimdienstinformationen, wonach ein Terroranschlag unmittelbar bevorstehe. Hingegen betonte er, das Königreich sei in der Lage, einen Angriff zu verhindern.

Der Sprecher des Innenministeriums sagte, Prinz Nayef habe sich nicht auf bestimmte Informationen über einen bevorstehenden Anschlag des Terrornetzwerks bezogen. Die Behörden blieben aber wachsam und hätten Vorkehrungen getroffen, um die Sicherheit aller Pilger zu gewährleisten. Al-Kaida hat in der Vergangenheit mehrfach erklärt, die königliche Familie vom Thron stoßen zu wollen.

Dem saudischen Geheimdienst ist es zu verdanken, dass die Ende Oktober geplanten Paketbombenanschläge vereitelt werden konnten. Sie gaben den US-Behörden den entscheidenden Tipp. Die Al-Kaida im Jemen hatte sich zu den Anschlagversuchen bekannt.

Die Hajj ist eine der fünf Säulen des muslimischen Glaubens. Jeder Muslim, dem es finanziell und gesundheitlich möglich ist, muss einmal im Leben nach Mekka pilgern. Die anderen vier Grundpflichten - oder Säulen - sind das islamische Glaubensbekenntnis, das fünfmalige tägliche Gebet, Almosen für die Armen und die Einhaltung des Fastengebots im Ramadan. (APA/dapd)