Wien - Um das Schicksal der insolventen A-Tec-Gruppe - im Besonderen um den Fortbestand der Anlagenbautochter AE&E - wird weiter gerungen. Auch am Donnerstag folgte ein Konferenzgespräch dem anderen - sowohl der Gläubiger mit der A-Tec-Führung als auch der Gläubigerbanken untereinander. "Das Gezerre hält an", sagte ein Involvierter am Nachmittag. Ob es vor dem Wochenende zum Durchbruch kommt, wagte am frühen Donnerstagabend niemand zu prognostizieren. Von Anfang an zierten sich internationale Financiers, auf die der Löwenanteil der Linien und Garantien entfiel - was es auch heimischen Banken schwierig macht, ihren Part zu stemmen.

Für ihr OK zur Überbrückungsfinanzierung für die AE&E wollen die Banken immer höhere Anteile am Anlagenbauer. Die Rede ist mitterweile von der Hälfte oder mehr. Banker sehen eine Zerschlagung des Konzerns immer näher rücken.

Unterdessen schreibt das Magazin "Format", dass die britische Investmentbank Lazard den A-Tec-Boss Mirko Kovats wegen Untreue verklagen wolle. Auftraggeber seien institutionelle Anleihegläubiger der A-Tec vor allem aus dem Ausland. Lazard äußerte sich nicht. Die geschädigten Banken, Versicherer und Fonds hätten 2005, 2007 und 2009 drei von A-Tec begebene Anleihen für 350 Mio. Euro gezeichnet und fühlten sich jetzt um ihr Geld betrogen. Sie fragten sich, wo 253 Millionen aus den Anleihen geblieben seien, nachdem bisher nur 97 Mio. Euro zurück bezahlt worden seien. Die - nicht bestätigte - Vermutung laut "Format": Kovats könnte am Aufsichtsrat vorbei einen Teil davon in marode Beteiligungen der A-Tec-Motorentochter ATB gesteckt haben. Kovats hingegen betont, dass jeder Cent völlig transparent ausgegeben worden sei. (APA)