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Jalal Talabani, der erste gewählte und der erste kurdische Präsident des Irak

Foto: REUTERS/Amr Abdallah Dalsh

Die Kurden haben den Präsidentenposten behalten, das heißt, Jalal Talabani bleibt, der auch schon Präsident der Übergangsregierung 2005 und der ersten verfassungsmäßigen Regierung 2006 war. Sein Vizepräsident soll wieder Tarik al-Hashimi sein: der sunnitische Islamist und Partner Allawis, der zuletzt das Präsidentenamt für "die Araber"

Talabani wurde 1933 bei Erbil im Nordirak geboren und wurde früh an der Seite von Mullah Mustafa Barzani und seiner DPK (Demokratische Partei Kurdistans) ein Kämpfer für die kurdischen Rechte. Bald überwarf sich Talabani mit der DPK und gründete schließlich 1975 seine eigene Partei, die Patriotische Union Kurdistans (PUK). Diese Spaltung, die Talabani auch auf der Seite Saddam Husseins sah, hatte für die irakischen Kurden bittere Folgen bis hin zum Bürgerkrieg in den 1990ern – erst seit 2003 wird sie Stück für Stück rückgängig gemacht. DPK und PUK treten bei Wahlen als Block an, bei den jüngsten erwuchs ihnen mit der Partei Gorran (Wechsel) ein Konkurrent. Aber trotz ihrer Schwächung (43 anstatt 53 Sitze) war ihre Verhandlungsposition stark. (guha, STANDARD-Printausgabe, 12.11.2010)