Washington - Die weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen könnten sich einer Studie zufolge in den kommenden Jahrzehnten verdreifachen, wenn sich die Menschheit nicht besser schützt. Bis zum Jahr 2050 werden durch Bevölkerungswachstum und Landflucht voraussichtlich rund 1,5 Milliarden Menschen allein in Großstädten Stürmen und Erdbeben besonders ausgesetzt sein - doppelt soviele wie heute, heißt es in einer am Donnerstag vorgelegten Untersuchung von Weltbank und Vereinten Nationen.

Werde die Vorsorge nicht besser, dürften die Schäden bis zum Ende des Jahrhunderts mit 185 Milliarden Dollar (134 Mrd. Euro) jährlich dreimal höher ausfallen als bisher. Der Studie zufolge kamen seit 1970 weltweit rund 3,3 Millionen Menschen durch Naturgewalten ums Leben, beinahe eine Million davon allein durch Dürrekatastrophen in Afrika. Die Schäden an Hab und Gut beziffern die Experten für die vergangenen 40 Jahre auf inflationsbereinigt etwa 2,3 Billionen Dollar.

Regierungen müssten für den Schutz nicht einmal viel mehr Geld ausgeben, sondern intelligenter investieren, heißt es in der Studie, an der 70 Experten zwei Jahre lang arbeiteten. "Vorsorge zahlt sich aus, aber man muss nicht immer mehr dafür bezahlen." So könnten die Behörden die Bürger einfach umfassender vor Gefahren warnen oder Infrastruktur wie Brücken und Straßen besser in Schuss halten, um Schäden durch Naturgewalten zu verringern. Ein anderes Mittel sei die Stärkung der Besitzrechte: Sind Menschen sich ihres Eigentums sicher, kümmern sie sich mehr um dessen Zustand und Unterhalt. (APA)