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Foto: AP/Red S. Warren

Dass Schall sich unter Wasser fünfmal so schnell ausbreitet wie in der Luft, dürfte bekannt sein. Doch wie laut es in den Weltmeeren tatsächlich zugeht, weiß kaum jemand. Bis zu 260 Dezibel laut sind manche Lärmquellen, die die Ozeane beschallen: Das entspricht der 10.000-fachen Intensität eines Presslufthammers - aus einem Meter Entfernung erlebt. Ein einziger Eisbrecher schlägt Beluga-Wale auf 80 Kilometer in die Flucht. Militärische Sonargeräte, sogenannte "Airguns" (mit denen Ölkonzerne den Meeresboden nach potenziellen Ölvorkommen absuchen) oder die Schraubengeräusche von Schiffen sind maßgebliche Störfaktoren. Dass für etliche Massen-Walstrandungen militärischer oder ziviler Sonar-Krach verantwortlich ist, steht außer Zweifel. Am Montag dieser Woche verendeten 33 Grindwale (Bild) an der Küste Irlands, Umweltschützer machten die britische Marine dafür verantwortlich.

Mit dem vor allem über das Web lancierten Projekt "Sonar Sucks" (www.sonarsucks.com) will die internationale "Whale & Dolphin Conservation Society" nun auf das Problem aufmerksam machen und dem Lärm zu Leibe rücken. Die Organisation hat für ihre erste Protestwelle Promis wie die Surflegenden Robbie Naish oder Björn Dunkerbeck gewonnen. Die Aktion zieht weite Kreise. Bis aufs Festland: In Österreich etwa schlossen sich u. a. TV-Kommissarin Lilian Klebow oder Frühstücks-TV-Moderatorin Johanna Setzer spontan der Initiative an. Auch Roman Gregory und ein paar seiner "Alkbottle" -Mitrocker stellten sich als Lärmschutz-Testimoni vor die Kamera von Jürgen Hammerschmid. (Thomas Rottenberg/DER STANDARD, Printausgabe, 12. November 2010)