Seoul - Russland dringt auf eine Ratifizierung des neuen START-Abkommens zum Abbau der strategischen Rüstung noch in diesem Jahr. Außenminister Sergej Lawrow hoffe, dass das Abkommen nicht den geänderten Machtverhältnissen nach der Kongresswahl in den USA zum Opfer falle. Das teilte er nach dem Ende des G-20-Gipfels am Freitag in Seoul. Bei der Wahl hatten die oppositionellen Republikaner kräftige Zugewinne erzielt. US-Präsident Barack Obama will noch im alten Senat über das Abkommen abstimmen, weil es in der neuen Kammer für ihn schwieriger wird, die zur Annahme notwendigen 67 Stimmen zusammen zu bekommen.

In dem Abkommen verpflichten sich Russland und die USA, die Zahl der aufgestellten strategischen Atomwaffen um 30 Prozent zu verringern. Dem START-Vertrag muss auch die russische Staatsduma zustimmen, in der allerdings kaum echte Oppositionsparteien vertreten sind.

Eine Woche vor dem NATO-Russland-Gipfel in Lissabon bekundete Lawrow auch die Bereitschaft, in der Raketenabwehr mit dem Westen zusammenzuarbeiten. Über das Thema hatten beide Seiten jahrelang gestritten. (APA/Reuters)