Ihn interessiere, so Stephen King im Nachwort zu seiner neuen Geschichtensammlung, wie sich gewöhnliche Menschen in außergewöhnlichen Situationen verhalten". In der Tat könnte nichts gewöhnlicher sein als die Suche einer Frau nach Batterien in der Garage der Familie. Die Fernbedienung fürs TV ist ausgefallen, bloß, was die Ahnungslose da zufällig findet, ist extrem verstörend. Wie kann sie ihrem langweiligen Buchhalterehemann gegenübertreten, nach allem, was sie entdeckt hat, und wie wird sie es schaffen, mit dem Leben davonzukommen? Nichts ist normaler als der Groll des Farmers gegen seine Ehefrau die partout nichts von der länd-lichen Scholle wissen will, sondern lieber die Farm verkaufen und in die Stadt ziehen möchte. Was tut der Mann, um den Familienbesitz zu erhalten? Das Ergebnis, hyperrealistisch ausgeleuchtet, überschreitet die Grenzen des Erträglichen. Es ist "eine Gespenstergeschichte, nur war der Geist schon da, bevor seine Besitzerin gestorben war", sagt der Erzähler, übrigens der einzige, den eine Art Strafe ereilt. Da kommt die Schriftstellerin besser davon. Nach ihrer Lesung empfiehlt man ihr, eine Abkürzung zu nehmen, sie fährt in eine Falle. Kings Erfindungsgabe ist teuflisch, man möchte vor Grauen zu lesen aufhören und kann's doch nicht lassen. (Ingeborg Sperl, DER STANDARD/ALBUM - Printausgabe, 13./14. November 2010)