Damaskus/Beirut - US-Außenminister Colin Powell hat die Forderung Syriens nach einer vollständigen Beseitigung von Massenvernichtungswaffen im Nahen Osten zurückgewiesen. Die USA teilten zwar "prinzipiell" das Ziel eines Verzichts auf Massenvernichtungswaffen in der gesamten Nahostregion, es sei jetzt aber nicht die "richtige Zeit", um diese Problematik anzugehen, sagte Powell am Samstag nach seinen Gesprächen mit den Regierungen in Damaskus und Beirut.

Syrien, das einzige arabische Mitglied des UNO-Sicherheitsrates, hat einen entsprechenden Resolutionsentwurf im höchsten Organ der Vereinten Nationen in New York eingebracht. Der Text richtet sich gegen Israel, das nach allgemeinem Verständnis über Atomwaffen verfügt. Die Atommächte Russland, China und Pakistan erklärten im Weltsicherheitsrat, sie unterstützten den Vorschlag.

Die Arabische Liga hatte den israelischen Vorwurf zurückgewiesen, der Irak hätte Massenvernichtungswaffen auf syrischem Gebiet versteckt. Mit derartigen "unverschämten Unterstellungen" wolle Premier Ariel Sharon in erster Linie von den israelischen Nuklearwaffenarsenalen ablenken, hieß es. Die UNO-Sicherheitsrats-Resolution 687 hatte 1991 festgelegt, dass die Abrüstung des Irak nur "der erste Schritt zur Verbannung aller Massenvernichtungswaffen aus der Nahost-Region" sei. (APA/AP)