Abidjan - Nach rund siebenmonatigem Bürgerkrieg in dem
westafrikanischen Staat Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) ist am
Sonntag ein Waffenstillstand in Kraft getreten. Die Rebellen
unterzeichneten nach eigenen Angaben am Samstag ein entsprechendes
Abkommen mit der Regierung, das eine Waffenruhe im gesamten Land
durchsetzen soll. Zwar gab es zuvor schon entsprechende
Vereinbarungen, diese wurden aber wiederholt gebrochen; beide Seiten
gaben sich gegenseitig die Schuld.
Noch am Samstag hatten die Rebellen von neuen Kämpfen bei Danane
im Westen des Landes berichtet. Regierungstruppen hätten nur wenige
Stunden vor Beginn der Waffenruhe noch eine Offensive gestartet, hieß
es. Rebellenführer Michel Gueu räumte ein, einzelne Kämpfer könnten
sich möglicherweise zunächst nicht an die Vereinbarung halten, sprach
jedoch vom "Ende des Krieges".
Das Abkommen werde "mit Nachdruck" durchgesetzt.
Der Bürgerkrieg in Cote d'Ivoire begann Mitte September
vergangenen Jahres, nachdem Aufständische vergeblich versucht hatten,
Präsident Laurent Gbagbo zu stürzen. Zunächst beschränkten sich die
Kämpfe auf den Norden und die Mitte des Landes, dann schalteten sich
zwei weitere Rebellengruppen im Westen ein. Im Jänner wurde in
Frankreich ein Friedensabkommen ausgehandelt, in dem unter anderem
die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit unter Beteiligung
der Aufständischen vereinbart wurde. Auch Rebellenführer Gueu ist in
der neuen Regierung vertreten.
(APA/AP)