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Mit Brennstoffzellen will die Industrie mobilen Geräten wie Notebooks oder PDAs tagelange Laufzeiten bescheren. Die Technik steht kurz vor der Marktreife und wird eine neue Ära der Energieversorgung für mobile Computer einläuten, so das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe.

"Die Akku-Technik tritt seit Jahren auf der Stelle"

In den meisten Notebooks macht der Akku nach zwei bis vier Stunden schlapp, PDAs mit Farbdisplay laufen kaum fünf Stunden. "Die Akku-Technik tritt seit Jahren auf der Stelle und Stromsparwunder auf der Elektronikseite sind auch nicht in Sicht", beschreibt c't-Redakteur Dr. Jürgen Rink das Problem. Erste Prototypen mit Brennstoffzellen zeigen nun die Lösung für die mobile Energieversorgung auf.

Die Chemie stimmt

Brennstoffzellen erzeugen den Strom mittels chemischer Reaktionen. Als Brennstoff dient Wasserstoff, der Strom entsteht aus der Oxidation mit Luftsauerstoff zu Wasser. Einige Brennstoffzellen nutzen Wasserstoff direkt, anderen genügt die Zufuhr von leichter zu handhabendem Methanol. Anders als Akkus, die man nach der Entladung erst stundenlang wieder aufladen muss, lassen sich Brennstoffzellen mit einem weiteren Tank sofort weiter betreiben.

Methanol

Das führt direkt zum nächsten Vorteil: Wer viele Stunden abseits vom Stromnetz arbeiten muss, braucht nun nicht mehr viele schwere und teure Zusatzakkus mitzuschleppen, sondern ihm reichen ein paar handliche "Fläschchen" Methanol. Erst dadurch gewinnt die Brennstoffzellentechnik erhebliche Vorteile gegenüber den gängigen Lithiumionen-Akkus beim Energiegehalt pro Volumen und Gewicht - bezogen auf nur einen Tank und die aufwendige Technik stehen die herkömmlichen Lösungen noch besser da.

Wärme

Noch braucht die Brennstofftechnik allerdings viel Platz und entwickelt viel Wärme, sodass sie sich nicht in kleine Geräte einbauen lässt. Externe Hilfssysteme werden daher die ersten auf dem Markt sein. Für Notebooks haben namhafte Unternehmen bereits Anbau-Lösungen vorgestellt, die sich entweder als Platte unterm Mobilrechner oder als Kistchen dahinter verstecken.(red)