London - Der britische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben vor dem jüngsten Selbstmordanschlag in Tel Aviv von der Verbindung zweier tatverdächtiger Briten zu islamischen Fundamentalisten gewusst. Die beiden Männer seien jedoch nicht ständig überwacht worden, weil sie nur am Rande der radikalislamischen El-Muhajrun-Bewegung vermutet worden seien, sagten Mitarbeiter des britischen Geheimdiensts MI-5 der Tageszeitung "Telegraph" (Sonntagsausgabe).

Demnach war seit Jahren bekannt, dass der flüchtige mutmaßliche Komplize des Attentäters wiederholt an Muhajirun-Versammlungen in seinem Wohnort Derby und in London teilgenommen hatte. Der Verdächtige habe auch zur Moschee von Finsbury Park im Norden der britischen Hauptstadt Verbindungen, die nach einem Fund der hochgiftigen Chemikalie Rizin im Jänner von der Polizei durchsucht worden war.

In Großbritannien gebe es fast 50 weitere mögliche Selbstmordattentäter, sagte der radikale Islamistenführer Hassan Butt der "Sunday Times". Etwa 20 von ihnen sei es "vollkommen ernst" mit ihrem Vorhaben. Der Attentäter von Tel Aviv hatte sich am Mittwoch vor einem Café nahe der US-Botschaft in die Luft gesprengt und drei Menschen mit in den Tod gerissen. (APA)