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Und schon wieder kracht's im Gehäuse der Österreicher...

Foto: Reuters/Dukor

Helsinki - Das Ziel war das Viertelfinale, Deutschland wähnte man in Reichweite. Doch statt eines Prestige trächtigen Erfolgs gegen den Erzrivalen und den Einzug in die Runde der besten Acht gab es für das österreichische Eishockey-Nationalteam bei der WM in Finnland am Samstag eine ernüchternde 1:5-Niederlage und viel Kritik. "Bei einigen war die Einstellung zum Kampf nicht vorhanden. Ich will in Zukunft den Einsatz fühlen", erklärte Verbandspräsident Dieter Kalt.

"Selbstzufriedenheit macht müde"

Kalt konnte seine Enttäuschung über die schwache Leistung und den fehlenden Siegeswillen nur schwer in Zaum halten. Nach dem Klassenerhalt durch den Sieg über Slowenien hat sich mancher Spieler schon geistig zurück gelehnt, so der Eindruck des ÖEHV-Präsidenten. "Ich habe gedacht, dass einige im mentalen Bereich schon weiter sind. Oben bleiben ist mir aber zu wenig. Selbstzufriedenheit macht müde, und einige sind selbstzufrieden. Aber international geht mit dieser Einstellung nichts", ärgerte er sich.

Hoffen auf 2005

Im Hinblick auf die Heim-WM in zwei Jahren in Wien und Innsbruck steht noch viel Arbeit an. "2005 will ich eine bissige, kampfbereite und selbstbewusste österreichische Mannschaft sehen", fordert Kalt. Die Spieler werden seinen Ärger in Finnland nicht direkt zu spüren bekommen. Kalt verzichtet auf eine Kabinenpredigt, kündigte aber eine Aussprache mit Teamchef Herbert Pöck und Verbandskapitän Giuseppe Mion nach der WM an.

Auch Trainer verägert

Mit Kritik sparte auch Pöck nicht. "Vielleicht wollte keiner ins Viertelfinale. Die Nerven dafür haben jedenfalls nicht gehalten", meinte der Teamchef und verwies auf eine katastrophale Bully-Statistik und totale Blackouts, die zu leichten Toren geführt hätten. "So, wie wir uns präsentiert haben, sind die Spieler nicht gut genug. Es wurde gezittert, so geht das nicht", sagte er. Seine bittere Bilanz: "Im Vergleich zum Vorjahr haben wir keinen Fortschritt gemacht, außer dass wir Slowenien diesmal klar geschlagen haben."(APA)