Tel Aviv - Die israelische Armeeführung hat die vor kurzem angekündigte Räumung von insgesamt zehn jüdischen Kleinsiedlungen im palästinensischen Westjordanland auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies berichtete die Tageszeitung "Haaretz" am Sonntag. Im vergangenen Monat hatte die Armee lediglich zwei von zwölf ohne Genehmigung errichteten "Vorposten" abgebaut.

Nach Angaben von "Haaretz" handelte es sich dabei jedoch lediglich um bereits von ihren Bewohnern verlassene und aus wenigen Wohnwagen bestehende Kleinsiedlungen, die in unmittelbarer Nähe von größeren Siedlungen von radikalen Siedlern errichtet worden waren. Wie der israelische Rundfunk berichtete, begründeten Armeekreise den unbefristeten Aufschub nicht.

Nach internationalem Recht sind alle jüdischen Siedlungen im besetzten Palästinensergebiet illegal. Bei den so genannten Vorposten handelt es sich meist um bei Protestaktionen errichtete Kleinsiedlungen, die von der Regierung nicht genehmigt worden sind. Allerdings mussten die Bewohner dann jedoch von der Armee vor Angriffen militanter Palästinenser geschützt werden. Insgesamt haben sich in den vergangenen 36 Jahren mehr als 200.000 jüdische Israelis im Westjordanland angesiedelt. (APA/dpa)