Helsinki - Die desolate Leistung im Spiel gegen Deutschland erscheint seit Sonntag in einem anderen Licht. Österreichs Eishockey-Teamchef Herbert Pöck kritisierte die Disziplin einiger Spieler ("Ein paar waren unterwegs und haben ein paar Bierchen gehabt"), die offenbar das Nachtleben in Helsinki zu sehr genossen haben. Bei einer Aussprache am Sonntagvormittag warfen Spieler einigen Kollegen unprofessionelles Verhalten während der WM vor.
Über die Stränge geschlagen
"Wir hatten heute eine gröbere Aussprache zwischen Trainer und der Mannschaft. Die Vorbereitung war bei einigen brutal schlecht. Einige haben über die Stränge geschlagen, dass es auch schon den anderen Spielern zu viel war. Das haben bei der Aussprache Spieler über Spieler gesagt", erklärte Pöck nach der Partie gegen die Slowakei. "Einige haben das Vertrauen brutal missbraucht", sagte der Teamchef, der sich ärgerte, dass die Vorwürfe nicht vor dem Spiel, sondern erst nach der schwachen Leistung aufgetaucht sind.
"Vielleicht war ich zu locker"
Pöck hatte seinen Burschen nach dem Klassenerhalt durch ein 6:2 gegen Slowenien am Dienstag frei gegeben. Doch offenbar war das einigen Spielern nicht genug. "Vielleicht war ich zu locker", meinte Pöck, der keine Konsequenzen ankündigte. Die Heimreise von Herbert Hohenberger hat damit jedenfalls nichts zu tun, betonte der Teamchef, der Verteidiger ist nur wegen seiner Verletzung nach Hause geflogen. Verbandspräsident Dieter Kalt wollte sich vorerst zu der Sache nicht äußern: "Ich muss mich erst erkundigen."
Pöcks Resümee vom Deutschland-Spiel fiel jedenfalls nun ein bisschen anders aus: "Gegen Deutschland waren einige schlecht vorbereitet, einige überfordert und ein paar waren in Ordnung." (APA)