Washington - Die vor drei Monaten im US-Kongress erfolgte Blockierung einer Libanon-Militärhilfe in Höhe von 100 Millionen Dollar ist jetzt aufgehoben worden. Wie der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses des Repräsentantenhauses, Howard Berman, am Freitagabend (Ortszeit) in Washington mitteilte, sei nach umfassenden Untersuchungen gewährleistet, dass die zu liefernden Waffen für die libanesische Armee nicht in die Hände der schiitischen Hisbollah geraten würden. US-Außenministerin Hillary Clinton hatte am Donnerstag die Unterstützung Washingtons für die "Stabilität" im Libanon ausgedrückt.

Republikanische US-Politiker hatten geltend gemacht, dass der Einfluss der Hisbollah und ihrer iranischen und syrischen Hintermänner ständig stärker werde innerhalb der libanesischen Regierung. Israel spricht von der Gefahr einer "Hisbollahisierung" der libanesischen Armee. Die nach dem Ende des Bürgerkriegs 1975-90 insbesondere mit US-Hilfe wiederaufgebaute, 60.000 Mann starke multikonfessionelle libanesische Armee hat entsprechend der Bevölkerungszusammensetzung einen starken Schiitenanteil. Die USA hatten im Vorjahr über 370 Millionen Dollar für die libanesische Armee zur Verfügung gestellt. Zuletzt hatte die französische Regierung beschlossen, der libanesischen Armee Panzerabwehrraketen zu liefern, was in Washington kritisiert worden war. (APA/AFP)