Berlin - Im US-Betrugsskandal um erschlichene Holocaust-Entschädigungen aus Deutschland rechnet der Chefaufklärer mit weiteren Fällen. "Wir sind mit der Überprüfung noch lange nicht fertig, das wird noch mehrere Monate dauern. Deshalb werden wir noch auf weitere Betrugsfälle stoßen", sagte Gregory Schneider, der die interne Aufklärung der New Yorker Jewish Claim Conference in dem Fall leitet, dem Online-Magazin "stern.de". Schneider erwarte aber, dass er und seine Leute "sicher nicht mehr auf eine riesig große Anzahl" an neuen Fällen stoßen.

Im Zentrum des Skandals stehen keine gewöhnlichen Kriminellen, sondern Mitarbeiter der bisher hoch angesehenen Jewish Claim Conference. Die Organisation soll Betrügern dabei geholfen haben, sich Entschädigungsgelder in den USA zu erschwindeln. Angeklagt sind 17 Personen, die von 1993 bis heute insgesamt 42 Millionen Dollar, rund 30,5 Millionen Euro, kassiert haben sollen. Die Jewish Claim Conference entscheidet über die Entschädigung von Holocaust-Opfern in den USA mit. (APA/dpa)