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Kaminis wird Athener Bürgermeister.

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Die Urne brachte Sozialistenchef Papandreou die gewünschte Bestätigung seines Sparkurses durch die Wähler.

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Athen/Istanbul - Griechenlands regierende Sozialisten haben bei der zweiten Runde der Regional- und Kommunalwahlen am vergangenen Sonntag ihren Stimmenvorsprung ausbauen können und haben erstmals wieder Athen und Thessaloniki, die zwei wichtigsten Städte des Landes, erobert. Zudem regieren sie nun in acht der 13 griechischen Regionen, die nach einer Reform deutlich mehr Macht von der Zentralregierung erhalten werden.

In der Hauptstadt Athen wie in Thessaloniki kandidierten politische Neulinge auf Listen, die von der sozialistischen Pasok und anderen Linksparteien unterstützt wurden. Der gebürtige New Yorker und langjährige Ombudsmann Giorgos Kaminis, ein Verfassungsrechtler, setzte sich in der zweiten Runde mit knapp 52 Prozent unerwartet gegen den amtierenden Athener Bürgermeister Nikitas Kaklamanis von der konservativen Nea Dimokratia durch. Erstmals seit 24 Jahren führt damit ein Bürgermeister der Linken die Hauptstadt. In Thessaloniki, einer Hochburg der Konservativen, gewann Griechenlands bekanntester Winzer Yiannis Boutaris mit nur 419 Stimmen Vorsprung. Die Pasok erhielt zudem Attika, die wichtigste Region des Landes um Athen, verlor aber Piräus.

Der Wahlerfolg der Sozialisten wird durch die nochmals gesunkene Wahlbeteiligung von 46,7 Prozent geschmälert. Das höhere Budgetdefizit für 2010 (9,4 Prozent) setzt die griechische Regierung unter Druck. Heute, Dienstag, legt sie eine Anleihe auf, mit der sie 300 Millionen Euro zu lukrieren hofft. (Markus Bernath/DER STANDARD, Printausgabe, 16.11.2010)