Der ÖBB-Konzern ist in vielen Bereichen auf Zuschüsse und Haftungsübernahmen aus dem Budget angewiesen. Im Absatzbereich, also ÖBB-Personen- und Güterverkehr, zahlt der Bund jährlich rund 650 Millionen Euro an "gemeinwirtschaftlichen Leistungen" zu Ticket- und Frachtpreisen zu, damit die Bahn gegen Pkw und Lkw konkurrenzfähiger ist. Zusätzlich gibt es 203 Mio. Euro für Schüler- und Lehrlingsfreifahrten.

Damit überhaupt Züge fahren, erhält die ÖBB-Infrastruktur aus dem Budget mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr für Betrieb und Erhaltung des Schienennetzes.

Für den Bahnausbau nimmt die ÖBB auf dem Kapitalmarkt Schulden auf, die der Bund in Form eines 30-jährigen Darlehensmodells abstottert. Zinsen und Kapitalrückzahlungen werden nur teilweise durch Zuschüsse aus dem Budget abgedeckt. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.11.2010)