Peter Moosmann, Technischer Direktor des ORF, ist nach langer schwerer Krankheit in der Nacht auf Montag im Alter von 60 Jahren gestorben. Moosmann versuchte trotz Erkrankung, seine Direktion möglichst lange zu führen.
Der gelernte Radio- und Fernsehtechniker kam laut ORF 1977 aus der Privatwirtschaft zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk: bis 1980 als Tonassistent im Landesstudio Vorarlberg, danach als Produktionsleiter, ab 1988 war er Technischer Leiter des Landesstudios. 1996 wurde Moosmann unter Gerhard Zeiler Leiter des Produktionsbetriebs Fernsehen in der ORF-Zentrale. 1998 nahm ihn Gerhard Weis als Technischen Direktor in sein Team. Monika Lindner griff 2002 nicht auf ihn zurück, Alexander Wrabetz holte ihn 2006 auf Wunsch der Betriebsräte wieder als Direktor in die ORF-Führung.
ORF-Chef Wrabetz übernimmt Agenden
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zeigte sich vom Ableben des Technischen Direktors, Peter Moosmann, "zutiefst geschockt". Er habe "bis zuletzt trotz schweren Leidens die Geschicke der Technischen Direktion geleitet und wichtige Weichenstellungen vom Krankenbett aus getroffen - das sagt viel über den Menschen und Manager Peter Moosmann und seine Moral aus", so Wrabetz in einer Aussendung. Moosmann habe viele Jahre hindurch "für den ORF als Technologie-Impulsgeber Österreichs Unschätzbares geleistet."
Wrabetz wird die Agenden des verstorbenen Technischen Direktors Peter Moosmann übernehmen. Das geht aus einem Schreiben an ORF-Stiftungsrat und -Publikumsrat hervor. Darin informiert Wrabetz die Gremienmitglieder über den überraschenden Tod Moosmanns und teilt ihnen mit, dass er "bis auf weiteres die Agenden des Technischen Direktors" übernehme, und sich dabei "auf ein versiertes Team von Fachleuten und Führungskräften" stütze.
Die Technische Direktion sei personell und strukturell hervorragend aufgestellt, was sich auch in den vergangenen Monaten gezeigt und bewährt habe. Über Details der neuen Geschäftsaufteilung will Wrabetz den Stiftungsrat bei der kommenden Sitzung am 14. Dezember informieren.
Heftige Kritik übte der Kärntner Stiftungsrat Siggi Neuschitzer, der sich "als Stiftungsrat gepflanzt" fühlt: Vor zwei Monaten habe Wrabetz dringend den Radiodirektor mit dem kolportierten SPÖ-Wunsch Karl Amon nachbesetzen müssen, kurze Zeit später würden gleich zwei wichtige Direktorenposten nicht nach besetzt, kritisierte er. "Damit pflanzt er uns bis aufs Höchste", so der FPK-Stiftungsrat. Neuschitzer sieht "Neuwahlen dringend notwendig und in Absprache mit der Bunderegierung sofort auszuschreiben", wie er sagte. (fid/APA)