München/Stockholm - Scania und MAN prüfen nach Angaben der schwedischen VW-Tochter einen Zusammenschluss. Bisherige Projekte für mehr Synergie der beiden Nutzfahrzeughersteller hätten ergeben, dass "eine engere Kooperation durch Kombination beider Unternehmen" notwendig sei, um das volle Potenzial zu realisieren, heißt es in einer Scania-Mitteilung vom Montag. Die beiden Marken würden aber in jedem Fall erhalten bleiben.

Der Dax-Konzern MAN teilte zurückhaltender mit, man strebe bekanntermaßen mit Scania "eine engere industrielle Zusammenarbeit an, um erhebliches Synergiepotenzial zu heben". Beide Unternehmen führten in dieser Hinsicht Gespräche. Es gebe aber noch keine Entscheidungen. Grundlage für jede Option aus MAN-Sicht sei, dass das jeweilige operative Geschäft und die Marken erhalten blieben.

Die Unternehmen reagierten damit auf Presseberichte vom Wochenende über eine bevorstehende Übernahme von MAN durch Scania. VW hält an Scania knapp 46 Prozent der Kapitalanteile und gut 71 Prozent der Stimmrechte. An MAN ist Volkswagen wiederum mit knapp 30 Prozent beteiligt. Die Münchner halten ihrerseits etwa 17 Prozent an den Schweden. 2007 war ein Übernahmeversuch von MAN bei Scania am Widerstand schwedischer Scania-Aktionäre gescheitert. Gespräche über Kooperationen laufen bereits seit längerem, Ergebnisse wurden aber noch nicht bekannt. (APA)