Abu Dhabi - Der Österreicher Christian Klien hat die Formel-1-Saison mit einem schwierigen Rennen beendet. Der 27-jährige Vorarlberger war im Grand Prix von Abu Dhabi nicht an seinem Hispania-Teamkollegen Bruno Senna vorbeigekommen, landete bei vier Ausfällen auf dem 20. und letzten Platz. Dennoch macht sich Klien nach drei Einsätzen in dieser Saison weiter Hoffnungen, auch 2011 für das spanische Team in der Königsklasse zu fahren.
"Es war gut, dass ich die letzten beiden Rennen gefahren bin", meinte Klien. "Das ist ein positives Signal." Die Reifentests mit dem neuen Einheitslieferanten Pirelli wird für Hispania Ende dieser Woche in Abu Dhabi allerdings der Venezolaner Pastor Maldonado bestreiten. Dem von der staatlichen Ölindustrie unterstützten GP2-Meister der abgelaufenen Saison werden gute Chancen nachgesagt, kommende Saison in der Königsklasse zu debütieren.
Aspekt Geld
Offen ist Sennas Zukunft - ebenso wie jene von Klien. Sein Manager Roman Rummenigge werde versuchen, ein gutes Paket zu schnüren. "Wir werden in den nächsten Wochen Gespräche führen müssen", sagte Klien. Auf einen Zeithorizont für eine Entscheidung wollte er sich aber nicht festlegen. "Das ist in der Formel 1 immer sehr schwierig. Da gibt es viele andere Einflüsse", erinnerte Klien. Unter anderem das Geld, das ihm schon lange Zeit fehlt.
Erst gegen Saisonende war Klien zu drei Renneinsätzen gekommen - weil offenbar der Japaner Sakon Yamamoto und der Inder Karun Chandhok ihre finanziellen Vereinbarungen nicht ganz eingehalten hatten. Klien war im Qualifying auf Anhieb zwei- von dreimal schneller als Senna, der den Boliden kennt. "Mit den Leistungen muss ich grundsätzlich eigentlich sehr zufrieden sein", meinte Klien. Das letzte Wochenende sei aber nicht nach Wunsch verlaufen.
"Es war ein verdammt schwieriges Rennen", sagte Klien, der am Samstag das gesamte Bremssystem hatte tauschen müssen. "Irgendwie sind wir diese Probleme dann nicht mehr losgeworden." Dennoch zollte er dem Team von Colin Kolles Respekt dafür, was es als Neueinsteiger erreicht hat. Nach anfänglichen existenziellen Sorgen beendete Hispania das Jahr dank dreier 14. Plätze sogar vor Virgin auf dem vorletzten Platz der Konstrukteurswertung.
Villalonga als Partner
"Das ist ein großer Erfolg für die Truppe, auf die zu Saisonbeginn keiner einen Cent gesetzt hätte", meinte Klien. Die größten finanziellen Probleme ist Hispania erst einmal los, hat man zuletzt in Brasilien mit dem spanischen Geschäftsmann Juan Villalonga doch einen neuen Partner präsentiert. Das Team werde 2011 einen Schritt nach vorne machen, meinte Klien, der seine ersten drei Grand Prix seit 2006 bestritten hatte - damals noch für Red Bull.
Vier Jahre später ist sein Ex-Rennstall Weltmeister. "Ich habe selbst erlebt, wo dieses Team noch vor drei Jahren gestanden ist und welch rasante Entwicklung man durchgemacht hat", erinnerte Klien. "Ich freue mich persönlich für die vielen Jungs dort, mit denen ich noch zusammengearbeitet habe. Sie haben sich das wirklich verdient." Sebastian Vettel sei ein mehr als würdiger Weltmeister. "Er hat einfach immer das Maximum gegeben."
Toyota hat Kooperation gekündigt
Toyota Motorsport hat indes die laufende Kooperation mit den Spaniern gekündigt, weil HRT seinen vertraglich vereinbarten Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sei. HRT reagierte "erstaunt" über die Mitteilung. Die Angelegenheit bedürfe weiterer Klärung, hieß es. (APA)