Wien - Die österreichischen Banken haben ihr Irland-Exposure seit Ende September 2009 von 6,8 auf 3,4 Milliarden Euro halbiert (Stichtag: 30. Juni 2010). Dies geht aus Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hervor. Darin enthalten sind Forderungen gegenüber dem hochverschuldeten irischen Staat, Banken und anderen Schuldnern.

Irland schuldete laut BIZ ausländischen Banken Ende Juni 2010 rund 731,2 Mrd. Dollar, davon rund 508,6 Mrd. Dollar europäischen Banken.

Am stärksten von einer Pleite Irlands betroffen wären Großbritannien mit Forderungen von 148,5 Mrd. Dollar und Deutschland mit 138,6 Mrd. Dollar. Auch die USA mit 68,7 Mrd. Dollar und Belgien mit 54 Mrd. Dollar sowie Frankreich mit 50,1 Mrd. Dollar sind stark in Irland engagiert.

Die Regierung in Dublin will das Rekord-Haushaltsdefizit von 32 Prozent im Jahr 2010 bis 2014 auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken. Das Land könnte deswegen Kreisen zufolge in seiner Finanznot EU-Hilfen von 45 bis 90 Mrd. Euro beantragen. Mindestens 50 Mrd. Euro muss der Staat den maroden irischen Banken zuschießen. (APA)