Bregenz - Die Idee einer Vorarlberger Privatuniversität zu den Themenbereichen nachhaltiges Bauen, Architektur, Regionalentwicklung und damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Fragen nimmt Gestalt an. Die in Lochau (Bezirk Bregenz) angesiedelte akademische Bildungsstätte könnte ihren regulären Forschungs- und Lehrbetrieb nach derzeitigem Planungsstand mit dem Wintersemester 2013/14 beginnen, informierten die Initiatoren am Montag.

Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Ex-Wifo-Chef Helmut Kramer erstellte in den vergangenen eineinhalb Jahren ein inhaltliches Konzept. Geplant ist die Einrichtung dreier Institute aus dem natur-, gesellschaftswissenschaftlichen sowie dem ökonomischen Bereich. Zu Beginn werden mit "Bauen und Lebensraum" sowie "Bauen und Umwelt" zwei Bachelor-Studiengänge und ein Master-Studium zu "Wissensbasiertem Entwerfen" angeboten. Innerhalb von drei Jahren soll das Angebot um zwei weitere berufsbegleitende Master-Studien ("Zukunftsfähige Gebäudelösungen", "Regional-, Stadtentwicklung und Regeneration") ergänzt werden.

Das Programm sehe sich an der Schnittstelle zwischen Regional- und Standortentwicklung und Architektur und stelle diese Bereiche in Bezug zu Soziologie, Gesundheitswissenschaften, Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Fragestellungen. Ziel sei es, interdisziplinäre Forschung und Lehre zur Entwicklung zukunftsfähiger Lebensräume anzubieten. Als Herausforderungen nannte Kramer knappe Bebauungsflächen, Klimaproblematik und die daraus folgende nötige Ressourcenschonung sowie die demografische Alterung, was sich auf alle Lebensbereiche auswirken werde.

Die Privatuniversität finanziere sich über Studiengebühren, Forschungsförderungen und über private Interessenten. Für den Beginn rechneten die Initiatoren mit bis zu 100 Studierenden, die von rund 40 Mitarbeitern administrativ und wissenschaftlich betreut werden. Nach fünfjähriger Laufzeit werden für die fünf Lehrgänge rund 300 Studenten aus ganz Europa erwartet, hieß es. Aktuell laufe die Detailplanung für den Antrag beim Akkreditierungsrat (ÖAR), der im Frühjahr 2011 eingereicht werden soll. Mit einer Akkreditierung rechne man in der zweiten Jahreshälfte.

(APA)