Wien - Der deutsch-österreichische Musikethnologe Alfons M. Dauer ist 89-jährig in Graz verstorben. Wie seine Familie jetzt bekanntgab, starb Dauer bereits am 27. Oktober. Sein wissenschaftlicher Nachlass, inklusive seiner gesamten Forschungsunterlagen, Tonaufnahmen und teils unpublizierter Arbeitem, wird vom Archiv der Akademie der Künste in Berlin übernommen, wie am Montag in einer Aussendung mitgeteilt wurde.

Dauer, geboren am 16. April 1921 in Bamberg, galt als Nestor der internationalen Jazzforschung und lehrte zwischen 1976 und 1991 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in der steirischen Landeshauptstadt.

Forschungsobjekt Jazz

Dauer studierte Musik, Anglistik und Ethnologie u.a. in Mainz, wo er 1960 mit einer Arbeit über die Ethnogenese der Mangbetu promovierte. Er war Leiter der ethnologischen Abteilung des Instituts für den wissenschaftlichen Film in Göttingen, in Graz hatte er den ersten Lehrstuhl für Afro-Amerikanistik in Europa inne. Zu seinen bekanntesten Publikationen gehören "Der Jazz. Seine Ursprünge und seine Entwicklung" (1958) sowie "Jazz - die magische Musik" (1961). (APA)