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Hochhaus in Flammen.

Foto: REUTERS

Shanghai - Die Zahl der Toten nach einem Hochhausbrand in der chinesischen Millionenstadt Shanghai ist nach jüngsten Berichten auf 53 gestiegen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete. Mehr als 70 weitere Menschen wurden mit Verletzungen in Krankenhäusern behandelt. Das Feuer brach nach Angaben der Stadtverwaltung bei Renovierungsarbeiten an dem 28-stöckigen Gebäude aus.

Einige der Überlebenden berichteten im Fernsehen, sie hätten sich vor den Flammen in Sicherheit gebracht, indem sie über das für die Renovierung errichtete Baugerüst nach unten geklettert seien. Das Haus wurde laut Xinhua in den 90er Jahren gebaut und wurde vor allem von Lehrern des Bezirks Jing'an bewohnt, viele von ihnen bereits im Ruhestand. Überlebende verbrachten die Nacht in der Sporthalle eines nahegelegenen Seniorenheims.

Die Feuerwehr kämpfte mit mehr als 60 Einsatzwagen und drei Hubschraubern gegen die Flammen. In den oberen Stockwerken des Hochhauses suchten Rettungskräfte am Abend nach möglichen weiteren Opfern. Die genaue Zahl der Verletzten war zunächst nicht bekannt. Xinhua berichtete unter Berufung auf die Stadtverwaltung, mehr als 90 Menschen seien in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert worden.

Starker Qualm

Das staatliche Fernsehen zeigte Bilder von Menschen, die mit rußverschmierten Gesichtern in Panik aus dem brennenden Gebäude flohen. Dicke Rauchschwaden, die aus dem Hochhaus über die dicht bevölkerte Hafenstadt aufstiegen, waren kilometerweit zu sehen. "Der Qualm war sehr stark und das Glas der Fensterscheiben kochend heiß", sagte die 61-jährige Li Xuiyun, die gemeinsam mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrem Enkelkind aus ihrer Wohnung im 16. Stock vor den Flammen fliehen konnte.

Einige Bewohner versuchten, sich über ein Baugerüst, das wegen Renovierungsarbeiten an dem Hochhaus errichtet worden war, in Sicherheit zu bringen. Die Ursache des Brandes war zunächst unklar, die Behörden leiteten Ermittlungen ein.

Nach Angaben von Xinhua wurde das Gebäude als Appartementhochhaus hauptsächlich von pensionierten Lehrern bewohnt. Etwa hundert Bewohner seien von den Rettungskräften in ein nahe gelegenes Stadion vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden. Der Stadtverwaltung zufolge lebten in dem Hochhaus insgesamt 156 Familien.

Der Hochhausbrand ist womöglich auf fehlerhafte Schweißarbeiten zurückzuführen. Die Polizei habe in diesem Zusammenhang vier Verdächtige festgenommen, berichtete am Dienstag die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. "Erste Ermittlungen machen schlechte Arbeiten von Schweißern, die keine entsprechende Zulassung hatten, verantwortlich." (APA)