Karlsruhe - So viel Wechsel war selten. Gleich drei neue Vize-Parteichefs stellten die Delegierten CDU- Chefin Angela Merkel an die Seite. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (52), eine Vertraute Merkels, rückt für Bundespräsident Christian Wulff nach und damit zur "Kronprinzessin" auf. Sie gilt als einzige Frau in der CDU, die reelle Chancen auf die Nachfolge Merkels an Partei- und Regierungsspitze hat.
Wie Umweltminister Norbert Röttgen (45), der zweiter Vizechef wurde, gehört sie dem liberalen Reformerflügel an. Röttgen, der "George Clooney der CDU" , ist eben erst CDU-Chef in Nordrhein-Westfalen geworden und baut nun dort seine Hausmacht auf und aus.
Hessens neuer Ministerpräsident Volker Bouffier (58) ist der dritte neue Vize. Er gehört dem konservativen Flügel an, hat aber im Gegensatz zu seinem Vorgänger Roland Koch keine bundespolitischen Ambitionen.
Die vierte im Bunde ist Bildungsministerin Annette Schavan (55), ebenfalls eine Vertraute Merkels. Sie ist schon seit 1998 Vize-CDU-Chefin. (bau/DER STANDARD, Printausgabe, 16.11.2010)