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Foto: AP/Saurabh Das

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ie Polizei schätzt, das sich 200 bis 250 Menschen in dem Haus aufhielten

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Beim Einsturz eines fünfstöckigen Gebäudes in der indischen Hauptstadt Neu Delhi am Montag sind mindestens 65 Menschen ums Leben gekommen. Delhis Gesundheitsministerin Kiran Walia sagte am Dienstag, rund 130 Menschen seien verletzt worden. Unter den Trümmern werden noch weitere Opfer vermutet. Die Polizei schätzt, das sich 200 bis 250 Menschen in dem Haus aufhielten. Das illegal errichtete Haus im dicht bewohnten Arbeiterviertel Laxmi Nagar stürzte vermutlich ein, weil der starke Monsunregen die Bausubstanz angegriffen hatte.

"Das Gebäude fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen", sagte ein Taxifahrer. Wie die indische Nachrichtenagentur PTI berichtete, waren aus den Schuttmassen Hilferufe zu hören. Die Nacht auf Dienstag suchten Feuerwehrleute und Anrainer in den Trümmern teils mit bloßen Händen nach Verschütteten. Die Rettungsarbeiten wurden aber durch Stromausfälle behindert. Zudem fehlte es an schwerem Gerät. Bagger konnten den Unglücksort durch die engen Gassen nur schwer erreichen.

Hausbesitzer wurde verhaftet

Das Gebäude sei vermutlich illegal erbaut worden, sagte die Bevollmächtigte der Stadt, Sheila Dikshit, dem Nachrichtenkanal NDTV. Sie warf dem Bauherren "Fahrlässigkeit" vor. Der Hausbesitzer, bei dem es sich um den Eigentümer einer Zementfabrik handelt, wurde festgenommen. Ihm wird fahrlässige Tötung zur Last gelegt. PTI berichtete, das Fundament des fünfstöckigen Gebäudes sei nur für drei Stockwerke ausgelegt gewesen.

Der Bewohner Mohammad Khan, der fünf Brüder bei dem Einsturz verloren hat, sagte, das Haus habe rund 50 Zimmer gehabt. In jedem Raum hätten mindestens fünf Menschen gelebt. Khan wartete am Dienstag im Krankenhaus darauf, seine getöteten Verwandten zu identifizieren. "Zwei Angehörige meiner Familie werden noch vermisst", sagte er. Die meisten Bewohner waren Arbeiter, die aus den verarmten Bundesstaaten Bihar und West-Bengalen in die Hauptstadt gekommen waren.

Schwerste Monsunregen seit Jahrzehnten

Die Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen könnte die Bausubstanz geschwächt haben. Neu Delhi wird derzeit von einigen der schwersten Monsunregen seit Jahrzehnten heimgesucht. Der Fluss Yamuna trat bereits über die Ufer. Das eingestürzte Haus lag in unmittelbarer Nähe des Flusses. Augenzeugen zufolge war der Keller schon im Oktober vollgelaufen und seither nicht ausgepumpt worden. Auch andere Häuser in der Gegend wurden evakuiert.

Die Einhaltung der Bauvorschriften werden in der indischen Hauptstadt lax gehandhabt. Zudem hat die Baubranche mit Korruption zu kämpfen. Immer wieder werden minderwertige Materialien eingesetzt. Eine Untersuchung des Vorfalls wurde angeordnet. (APA)