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Grafik: APA

Wien - Die Teuerung hat sich in Österreich auch im Oktober beschleunigt. Noch stärkere Spritpreis-Erhöhungen als im Monat davor haben die Inflationsrate im Jahresabstand von 1,9 auf 2,0 Prozent klettern lassen - zuletzt war der Wert im Juni so hoch. Grund für den Teuerungsanstieg waren höhere Preise für Mineralölprodukte, die gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent zulegten. Ohne Energiepreise hätte die Inflation im Oktober nur 1,4 Prozent betragen, teilte die Statistik Austria am Dienstag mit. Im Monatsabstand erhöhte sich das Preisniveau in Österreich um 0,2 Prozent.

Kräftiger als der allgemeine VPI zugelegt hat auch im Oktober der Preisindex für Pensionistenhaushalte mit plus 2,2 Prozent, nach (revidiert) 2,1 Prozent im September. Der für die Euro-Zone berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs stieg binnen Jahresfrist um 1,9 (1,7) Prozent. Im Monatsabstand erhöhte sich das Preisniveau beim Pensionisten-Preisindex - wie beim allgemeinen VPI - um 0,2 Prozent und beim HVPI um 0,3 Prozent.

Teures Wohnen und Tanken

Der starke Anstieg der Mineralölprodukte war für fast ein Drittel der Teuerungsrate von 2,0 Prozent verantwortlich. Treibstoffe verteuerten sich um 13 Prozent, dabei Diesel um 14,3 Prozent und Superbenzin um 11,6 Prozent. Haushaltsenergie verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um 3,8 Prozent. Heizöl kostete um 22 Prozent mehr, Strom um 1 Prozent mehr, Gas jedoch verbilligte sich um 1 Prozent. Teureres Wohnen und Tanken zusammen waren im Oktober für die Hälfte der Teuerung verantwortlich. Denn Hauptpreistreiber war die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" mit +2,7 Prozent Anstieg.

Die Gruppe "Verkehr" verteuerte sich im Schnitt um 3,3 Prozent und zog damit den VPI rechnerisch um 0,49 Prozentpunkte in die Höhe. Hier wirkte sich vor allem der teurere Sprit aus. Wartung und Reparaturen von Pkw kosteten im 12-Monats-Abstand um 4 Prozent mehr, neue Pkw um 2 Prozent weniger; Flugtickets verbilligten sich um 9 Prozent.

"Verschiedene Waren und Dienstleistungen" kosteten im Oktober um 2,6 Prozent mehr als ein Jahr davor. "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" kamen um 1,9 Prozent teurer. Teurer wurde etwa Gemüse (+9 Prozent), Obst (+8 Prozent) sowie Kaffee, Tee, Kakao (insgesamt um +6 Prozent). Stärkster Preistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" mit 3,1 Prozent Anstieg von September auf Oktober.

Freizeit und Kultur dämpft

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war "Freizeit und Kultur" mit im Schnitt -0,6 Prozent und -0,07 Prozentpunkten VPI-Einfluss. Grund waren die in der Nebensaison billigeren Pauschalreisen (-4,5 Prozent). Preisanstiege bei Geräten und Ausrüstungen für Sport (um insgesamt +9 Prozent) zeigen den Wechsel auf Wintersportartikel.

Der stärkere Anstieg des Pensionisten-Preisindex im Vergleich zum allgemeinen VPI war primär auf Teuerungen bei Sozialschutz- und Spitaldienstleistungen, Nahrungsmitteln sowie Heizöl zurückzuführen mit jeweils höheren Gewichtsanteilen im PIPH. Teuerungen bei Sprit und Wohnungsmieten schlugen sich dagegen weniger durch als im VPI. (APA)