Peking - China rasantes Wirtschaftswachstum belastet laut WWF immer stärker die Umwelt. Die Veränderung des Lebensstils der riesigen und immer mehr in die Städte strömenden Bevölkerung hinterlasse deutliche Spuren, erklärte die Umweltorganisation am Montag. Wenn die gesamte Weltbevölkerung so viele natürliche Ressourcen verbrauchen würde wie die Chinesen im Jahr 2007, würde eine einzige Erde zur Versorgung mit Nahrung, Energie und Fläche nicht ausreichen.

Vielmehr seien 1,2 Planeten nötig, heißt es in dem am Montag vorgelegten China-Ökobericht. Im Jahr 2003 hätten noch 0,8 Planeten gereicht. Für einen Lebensstil der USA wären 4,5 Planeten notwendig, für den Indiens reiche eine halbe Erde aus.

20 Prozent mehr als verkraftbar

Die Untersuchung zeigt laut Worldwide Fund for Nature (WWF), dass Chinas "ökologischer Fußabdruck" - also die Belastung der Natur durch den Menschen - 20 Prozent größer ist als die Erde verkraften kann. "Damit liegt China im Mittelfeld", sagte WWF-Generaldirektor James Leape. Das Land sei aber auf einem Kurs, der offensichtlich nicht lange aufrechterhalten werden könne. Der WWF habe bei den Berechnungen den chinesischen Exportmarkt ausgeschlossen. "Andernfalls hätte sich ein noch düstereres Bild ergeben", sagte Leape. China argumentiert, dass der explodierende Energie- und Rohstoffverbrauch des Landes teilweise durch die weltweite Nachfrage nach billigen Exportgütern aus China verursacht wird. (APA/Reuters)